Folgen der Inflation: Preiserhöhungen, Mogelpackungen & Co.
Die Folgen der Inflation machen sich bei Kunden immer stärker im Geldbeutel bemerkbar. Besonders die Preiserhöhungen, Mogelpackungen und Co. verärgern viele
Auf der ganzen Welt und auch in Deutschland sind viele Bürgerinnen und Bürger besorgt: Denn die Preise von Lebensmitteln steigen weiter an, sodass ein Einkauf im Supermarkt für viele Familien schon eine enorme Belastung darstellen kann. Denn viele Hersteller erhöhen infolge der Inflation ihre Preise oder verkleinern die Packungsgröße ihrer Produkte. Das unliebsame Phänomen ist so stark verbreitet, dass es sogar schon einen eigenen Namen hat. Was wir in Deutschland als Mogelpackung beschreiben, wird weltweit nun „Shrinkflation“ genannt. Eine Kombination aus Inflation und schrumpfen (engl. shrink). Das macht sich auch im Geldbeutel der Kunden bemerkbar. Neben steigenden Strom- und Gaspreisen haben daher auch viele Menschen nun auch mit starken Preiserhöhungen im Supermarkt zu kämpfen.
Wir verraten dir, welche Lebensmittel besonders teuer geworden sind und bei welchen Herstellern sich Mogelpackungen verstecken.
Gibt es bei Edeka bald keine Coca-Cola mehr?
Auch Coca-Cola erhöht ab September 2022 seine Preise. So hat der deutsche Coca-Cola-Abfüller Coca-Cola Europacific Partners die Preiserhöhung nicht wie üblich zum November, sondern schon zum September hin angekündigt. Doch die Supermarktkette Edeka will da nicht mitziehen und gibt im erbitterten Preiskampf nicht nach. Das könnte nun auch Folgen für die Kunden haben, denn das Unternehmen droht damit Edeka infolgedessen nicht mehr zu beliefen. Und nicht nur die beliebten Softdrinks wie Coca-Cola, Fanta und Sprite wären davon betroffen. Zum Unternehmen gehören auch Mineralwässer, Schorlen, Biolimonaden sowie Energydrinks und Tee- und Kaffeegetränke. Offiziell bestätigt wurde der vermeintliche Lieferstopp noch nicht, allerdings gibt es bisher auch noch keine Einigung zwischen beiden Parteien. Es könnte also sein, dass tatsächlich bald keine dieser Erfrischungsgetränke mehr im Edeka-Regal stehen werden.
Rama verärgert die Kunden
Besonders Rama kassiert gerade besonders viele Beschwerden ihrer Kunden. Denn vielen ist ihre neuste Mogelpackung sofort aufgefallen. Laut der Verbraucherzentrale Hamburg ist Rama seit 2008 um insgesamt 150 Prozent teurer geworden, obwohl sich die Inflation zwischen null und zwei Prozent jährlich bewegte. Die momentane Aufruhr ist vor allem der jüngsten Preiserhöhung geschuldet: Im Rama-Becher befinden sich nun nämlich nur noch 400 statt 500 Gramm Inhalt. Der Preis von 2,19 Euro ist aber gleich geblieben. Damit ist die Margarine um 25 Prozent teurer geworden. Auch die Marken Lätta oder Becel gehören zum Unternehmen und schrumpfen ihren Inhalt. Laut Hersteller sei das vor allem aufgrund der „Kostensteigerung in der Lieferkette“ nicht anders realisierbar, jedoch sei die Änderung auf der Packung deutlich erkennbar.
Das dürfte viele Kunden vermutlich weniger beschwichtigen. Auch Haribo kämpft mit Vorwürfen:
Und Rama hat damit sogar einen Preis gewonnen ...
Die deutliche Reduzierung des Inhalts bei der Marke Rama ist auch den Kunden aufgefallen, weshalb Rama zur "Mogelpackung des Jahres 2022" gewählt worden. Die Verbraucherzentrale Hamburg hatte die Firma Rama in dieser Kategorie zum Sieger gekürt. Hinter Rama wurde der Käse "Leerdamer" Zweiter in diesem Ranking.Der Inhalt der Packung war von 160 auf 140 Gramm reduziert worden, zugleich aber mit einer Scheibe mehr geworben worden. Auf den Plätzen drei bis fünf folgen der Wasserenthärter "Calgon" (3. Platz), die Gummibären von Haribo (4. Platz) sowie die "Pringles" von Kellogg (5. Platz).
Haribo schrumpft Produkte
Auch Haribo zieht nach. So wurde die Füllmenge einer Standarttüte jüngst von 200 auf 175 Gramm verringert. Der Preis von 99 Cent ist jedoch gleich geblieben. Die Preissteigerung liegt damit bei gut 14 Prozent. Der Hersteller betont allerdings, dass er die Verpackung ebenso schrumpft, sodass dem Kunden die Verkleinerung direkt auffallen könne. In einer Stellungnahme heißt es dazu: „Der Beutel ist deutlich verkleinert, damit der Produktinhalt im gleichen Verhältnis zur Verpackung bleibt, es ist also nicht mehr „Luft“ im Beutel.“ Begründet wird die Preiserhöhung damit, dass das Unternehmen schon seit Anfang des Jahres mit steigenden Kosten bei Energie und Logistik konfrontiert wird.
Auch eine andere Strategie täuscht viele Kunden:
Die Ein-Euro-Marke
Besonders auffallend ist, dass nicht der Preis, sondern die Füllmenge reduziert wurde. Dahinter steckt die einfache Strategie, beim Preis nicht unter die Ein-Euro-Marke zu gelangen. Besonders die Gummibärchen von Haribo fahren dieses Konzept, da der Verkaufspreis von 0,99 Euro unverbindlicher wirkt. Auch Unternehmen wie Katjes bleibt mit vielen Süßigkeiten unter der Grenze, verringert jedoch die Menge des Produkts.
Was eine Kaufland-Kundin entdeckt hat, bringt uns zum Grübeln:
Kaufland-Kundin findet alten Kassenzettel von 1996
„Heute sind allein die Kassenzettel viermal so groß“, schreibt sie in den Kommentaren. Da ist was wahres dran. Und nicht nur die Länge des Kassenzettels hat sich erheblich geändert, auch die Preise waren um einiges humaner. Man muss bedenken, dass es sich hierbei um D-Mark handelt. Demnach hat ein Liter Beutel Milch damals 50 Cent gekostet oder 5 Kilo Zwiebeln hat man für gerade einmal 1,40€ bekommen. Heutzutage kosten schon 1-Kilo-Netze teilweise so viel. Der Preis hat sich hier also nicht nur um das doppelte erhöht, sondern um das vierfache. Natürlich kann man die damaligen Zeiten nicht mit der heutigen Zeit 1:1 vergleichen, dennoch ist es interessant und erschreckend zugleich, was man früher für sein Geld bekommen hat und wie es heute aussieht.