Im Garten: 10 Fehler bei der ersten Aussaat im Frühling

Der Frühling zieht Hobbygärtner*innen nach draußen – doch bei der ersten Aussaat passieren schnell einige Fehler, die das Pflanzenwachstum bremsen.

Ohne Planung kann die erste Aussaat schnell scheitern.
Quelle: IMAGO / Panthermedia

Die Vorfreude auf das eigene Gemüse oder prächtige Blumenbeete ist groß, doch wer unüberlegt loslegt, erlebt oft eine Enttäuschung. Falsche Temperaturen, ungeeigneter Boden und mangelhafte Pflege sind nur einige der häufigsten Stolpersteine. Zum Glück lassen sich diese leicht vermeiden. Damit du bald kräftige und gesunde Pflanzen bewundern kannst, haben wir die zehn häufigsten Fehler für dich zusammengestellt und zeigen, wie du sie umgehen kannst. Mit etwas Planung und den richtigen Tipps kannst du in kürzester Zeit deinen Garten in voller Pracht genießen. Einem wunderschönen Garten dieses Jahr steht nichts mehr im Weg. 

Geduld ist nicht umsonst eine Tugend …

Wenn der Boden im Frühjahr noch zu kalt ist, kann ein Frühbeet oder eine Anzuchtstation helfen.
Quelle: IMAGO / Westend61
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#1 Zu frühe Aussaat – Geduld zahlt sich aus

Wenn die ersten warmen Sonnenstrahlen locken, sind viele Gärtner*innen kaum zu bremsen. Doch zu frühes Säen kann dazu führen, dass Samen nicht keimen oder frostempfindliche Jungpflanzen eingehen. Der Boden ist im Frühjahr oft noch zu kalt. Prüfe mit einem Bodenthermometer, ob die Temperatur für die jeweilige Pflanze optimal ist. Ein guter Richtwert: Die meisten Samen benötigen mindestens zehn Grad Bodentemperatur. Falls du es dennoch kaum erwarten kannst, nutze ein Frühbeet oder eine Anzuchtstation im Haus. Dort kannst du die Pflanzen vorziehen und später in den Garten setzen.

Aber auch beim Gießen kann man viel falsch machen …

Beim Gießen ist die richtige Balance entscheidend.
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#2 Falsches Gießverhalten – Nicht zu viel und nicht zu wenig

Wasser ist essenziell für die Keimung, doch zu viel davon kann die Samen wegspülen oder sie gar faulen lassen. Zu wenig Wasser hingegen verhindert die Keimung. Die richtige Balance ist entscheidend! Verwende eine Sprühflasche oder eine feine Brause, um die Erde stets feucht, aber nicht durchnässt zu halten. Tipp: morgens oder abends gießen, damit das Wasser nicht zu schnell verdunstet. Und Vorsicht! Kaltes Leitungswasser kann empfindlichen Pflanzen einen regelrechten Kälteschock versetzen – lieber abgestandenes, zimmerwarmes Wasser nutzen.

Doch nicht nur Wasser ist wichtig – auch der richtige Boden spielt eine Rolle …

Nährstoffreiche oder sandige Erde unterstützt die Keimung und das Wurzelwachstum.
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#3 Ungeeigneter Boden – Die Basis für gesundes Wachstum

Nicht jede Erde ist für jede Pflanze geeignet. Manche Samen benötigen lockere, nährstoffreiche Erde, andere gedeihen besser in sandigem Boden. Schwere, verdichtete Erde hemmt das Wurzelwachstum und die Keimung. Eine einfache Lösung: Mische Sand oder Kompost unter die Erde, um die Struktur zu verbessern. Auch ein pH-Test kann sinnvoll sein, um die Bodenbeschaffenheit zu überprüfen. Die meisten Gemüsepflanzen bevorzugen leicht sauren bis neutralen Boden.

Weiter geht’s mit einem häufig unterschätzten Fehler: dem Saatgut …

Beim Saatgutkauf ist es wichtig, auf die Frische zu achten, da alte Samen oft schlecht keimen
Quelle: IMAGO / Lem

#4 Altes oder schlechtes Saatgut – Frische bringt Erfolg

Saatgut hat ein Verfallsdatum! Alte Samen keimen oft schlecht oder gar nicht. Lagere sie kühl und trocken, um die Keimfähigkeit zu erhalten. Eine einfache Methode zur Überprüfung: Lege einige Samen auf ein feuchtes Tuch und beobachte, ob sie innerhalb der angegebenen Zeit keimen. Falls nicht, solltest du neues Saatgut besorgen. Auch bei Billig-Saatgut lohnt es sich, genau hinzuschauen – nicht alles, was günstig ist, bringt auch gute Erträge.

Doch selbst gutes Saatgut bringt nichts, wenn es falsch gesät wird …

Ein wichtiger Aspekt beim Pflanzen im Frühjahr ist, den richtigen Abstand zwischen den Samen einzuhalten
Quelle: IMAGO / Alexander Rochau

#5 Zu dicht gesät – Weniger ist mehr

Wer zu viele Samen auf einmal ausbringt, riskiert, dass die Pflanzen einander Konkurrenz machen. Das führt zu schwachem Wachstum und schlechter Nährstoffaufnahme. Halte den empfohlenen Pflanzabstand ein und dünne notfalls die Keimlinge später aus. Tipp: Verwende ein Saatband oder mische feinen Sand unter die Samen, um eine gleichmäßigere Verteilung zu erreichen. Eine gute Orientierung bietet die Faustregel: Der Abstand zwischen den Samen sollte etwa dem doppelten Samendurchmesser entsprechen.

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Mit einem Saatband kannst du den richtigen Abstand deiner Pflanzen einhalten.
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Aber auch die Aussaattiefe ist entscheidend …

Die richtige Aussaattiefe ist entscheidend für die Keimung
Quelle: IMAGO / BE&W

#6 Falsche Aussaattiefe – Ein kleines Detail mit großer Wirkung

Jede Pflanze hat unterschiedliche Bedürfnisse. Einige Samen müssen tief in die Erde, andere brauchen Licht zum Keimen. Lies die Angaben auf der Samenpackung genau durch. Ein häufiger Fehler: Zu tief gesäte Samen keimen nicht oder nur sehr langsam. Nutze eine kleine Rille oder ein Sieb, um die Erde locker über die Samen zu streuen. Faustregel: Die Aussaattiefe sollte etwa dem doppelten Samendurchmesser entsprechen.

Doch Licht spielt noch eine weitere Rolle …

Einige Pflanzen bevorzugen viel Sonne, während andere im Halbschatten besser gedeihen.
Quelle: IMAGO / Zoonar

#7 Zu wenig oder zu viel Licht – Der richtige Standort zählt

Einige Pflanzen benötigen viel Sonnenlicht, andere gedeihen besser im Halbschatten. Ein falscher Standort kann das Wachstum erheblich beeinträchtigen. Achte darauf, welche Bedingungen deine Pflanzen bevorzugen und richte deine Beete entsprechend aus. Gerade Jungpflanzen sollten nicht der prallen Mittagssonne ausgesetzt werden, da sie sonst vertrocknen können. Tomaten und Paprika lieben viel Sonne, während Salate und Spinat auch mit Halbschatten klarkommen.

Doch nicht nur Licht, sondern auch der richtige Schutz ist wichtig …

Um späte Fröste oder Schädlinge zu vermeiden, ist der richtige Schutz für Keimlinge wichtig
Quelle: IMAGO / imagebroker

#8 Fehlender Schutz vor Kälte oder Schädlingen – Vorsicht ist besser als Nachsicht

Späte Fröste oder hungrige Schnecken können die Keimlinge zerstören. Nutze Vlies oder Netze, um deine jungen Pflanzen zu schützen. Auch eine Mulchschicht kann helfen, Feuchtigkeit zu speichern und Schädlinge fernzuhalten. Wenn du Probleme mit Schnecken hast, kannst du Schneckenzäune oder Kaffeesatz als natürliche Barriere verwenden. Auch Kupferbänder um Beete können Schnecken abhalten.

Ein weiterer häufiger Fehler: falsche Düngung …

Zu viel Dünger kann die Wurzeln schädigen.
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#9 Über- oder Unterdüngung – Balance finden

Zu viel Dünger kann Wurzeln verbrennen, zu wenig führt zu Nährstoffmangel. Informiere dich über den richtigen Dünger für deine Pflanzen und wende ihn maßvoll an. Besonders frische Komposterde kann wertvolle Nährstoffe liefern. Ein Tipp: Flüssigdünger oder verdünnter Komposttee sind sanfte Alternativen für empfindliche Jungpflanzen.

Zum Schluss noch ein Fehler, der oft übersehen wird …

Zu häufiges Umtopfen oder ständiges Überprüfen der Keimlinge kann das Wachstum beeinträchtigen.
Quelle: IMAGO / Panthermedia

#10 Keine Geduld – Wachstum braucht Zeit

Pflanzen brauchen Zeit zum Wachsen. Zu häufiges Umtopfen oder Kontrollieren der Keimlinge kann mehr schaden als nützen. Lass der Natur ihren Lauf und genieße den Prozess. Notiere dir deine Erfahrungen in einem Gartentagebuch, um im nächsten Jahr noch erfolgreicher zu sein. Auch ein regelmäßiger Blick auf die Wettervorhersage kann helfen, den besten Zeitpunkt für die Aussaat zu wählen. Mit diesen Tipps steht deiner erfolgreichen Aussaat nichts mehr im Weg!

Pinterest Pin Bei der ersten Aussaat begehen viele Hobby-Gärtner einen folgenschweren Fehler! Du auch?