Gesunde Zähne: 10 Fehler, die du beim Zähneputzen vermeiden solltest
Fast jeder glaubt zu wissen, wie man richtig Zähne putzt. Doch viele Fehler schleichen sich auch bei den meisten Erwachsenen ein.
Zähneputzen – einfach oder doch komplizierter als gedacht? Jeder von uns tut es täglich, doch viele ahnen nicht, dass dabei Fehler gemacht werden können, die langfristige Auswirkungen auf die Zahngesundheit haben. Ob zu viel Druck, die falsche Technik oder einfach nur die falsche Zahnbürste – selbst routinierte „Putzprofis“ könnten noch etwas dazulernen. Dieser Artikel zeigt dir die zehn häufigsten Fehler beim Zähneputzen und gibt Tipps, wie du diese vermeiden kannst. Am Ende wirst du sicher überrascht sein, was du vielleicht bisher falsch gemacht hast und wie du deine Zahnpflege optimieren kannst!
Auf der nächsten Seite geht's los:
#1 Zähne zu kurz putzen
Einer der häufigsten Fehler beim Zähneputzen ist die Dauer. Viele Menschen putzen ihre Zähne nicht lange genug – oft weniger als eine Minute. Dabei empfehlen Zahnärzt*innen, sich mindestens zwei Minuten, zweimal täglich, Zeit zu nehmen. Alles, was darunter liegt, reicht in der Regel nicht aus, um Bakterien und Beläge gründlich zu entfernen, vor allem an den schwer zugänglichen Stellen. Auch die Wahl der Zahnbürste spielt eine Rolle: Mit elektrischen Zahnbürsten, die ein Signal geben, wann die zwei Minuten um sind, kannst du sicherstellen, dass du die empfohlene Zeit einhältst.
Aber es kommt nicht nur auf die Zeit an, sondern auch auf die richtige Technik!
#2 Falsche Putztechnik anwenden
Die richtige Technik macht den Unterschied. Viele Menschen verwenden eine horizontale Schrubbewegung, die langfristig mehr Schaden anrichten kann als Gutes. Die richtige Methode ist die sogenannte KAI-Methode: Zuerst die Kauflächen, dann die Außenflächen und schließlich die Innenflächen – am besten in sanften, kreisenden Bewegungen. So wird das Zahnfleisch geschont, und die Zähne werden gründlicher gereinigt. Vertikale Bewegungen sind für die Innenflächen ideal. Mit der richtigen Technik verhinderst du nicht nur Zahnschäden, sondern reduzierst auch das Risiko von Zahnfleischentzündungen.
Hast du schon mal daran gedacht, wie wichtig die Zahnzwischenräume sind?
#3 Zahnzwischenräume nicht reinigen
Auch wenn du regelmäßig die Zähne putzt, werden Zahnzwischenräume oft vernachlässigt. Dabei setzen sich gerade dort Essensreste und Plaque ab, die eine Brutstätte für Bakterien sind. Diese führen nicht nur zu Karies, sondern auch zu Zahnfleischentzündungen und Mundgeruch. Zahnseide oder Interdentalbürsten sind daher unverzichtbar, um die Zahnzwischenräume gründlich zu reinigen. Es genügt nicht, nur einmal pro Woche zur Zahnseide zu greifen – mindestens einmal täglich solltest du dir die Zeit nehmen, um diese wichtigen Bereiche zu reinigen.
Doch selbst wenn du regelmäßig putzt, kann zu viel Druck schädlich sein.
#4 Zu viel Druck ausüben
Viele glauben, dass kräftiges Schrubben die Zähne besonders sauber macht, doch das Gegenteil ist der Fall. Zu viel Druck kann das Zahnfleisch verletzen und den Zahnschmelz abtragen. Das führt langfristig zu empfindlichen Zähnen und freiliegenden Zahnhälsen. Elektrische Zahnbürsten mit Drucksensoren sind eine gute Wahl, da sie dich warnen, wenn du zu viel Druck ausübst. Die Regel lautet: Sanftes, nicht kräftiges Putzen ist am effektivsten. Plaque ist weich und lässt sich leicht entfernen – übermäßiges Schrubben ist also nicht notwendig. Außerdem ist die zweite Schicht von Zähnen, genannt „Dentin“, gelblich gefärbt. Wenn also der Zahnschmelz durch zu starkes Putzen zu sehr abgenutzt wird, kann es passieren, dass die gelbliche Farbe der zweiten Schicht stärker durchschimmert.
Aber nicht nur der Druck ist wichtig – auch die Wahl der Zahnbürste kann entscheidend sein.
#5 Die falsche Zahnbürste wählen
Die richtige Zahnbürste kann den Unterschied zwischen gesunden und geschädigten Zähnen ausmachen. Harte Borsten sind nicht immer die beste Wahl, da sie das Zahnfleisch verletzen und den Zahnschmelz abtragen können. Weiche oder mittelharte Borsten sind ideal, da sie schonend reinigen und dennoch effektiv sind. Auch die Größe des Bürstenkopfes sollte nicht zu groß sein, damit du alle Ecken und Winkel in deinem Mund erreichst – insbesondere die hinteren Backenzähne. Wenn du unsicher bist, welche Zahnbürste die richtige ist, kannst du deinen Zahnarzt oder deine Zahnärztin um Rat fragen.
Nicht nur die Bürste, sondern auch die Zahnpasta kann einen großen Unterschied machen.
#6 Zu aggressive Zahnpasta verwenden
Viele Menschen greifen zu Zahnpasten, die besonders stark aufhellend wirken sollen. Diese enthalten jedoch häufig abrasive Partikel, die den Zahnschmelz abtragen. Der kurzfristige Whitening-Effekt kann langfristig deine Zähne schädigen. Wähle daher Zahnpasten mit einem niedrigen RDA-Wert (relative Dentin-Abrasion), um deinen Zahnschmelz zu schützen. Es gibt Zahnpasten, die mild sind und trotzdem für ein strahlendes Lächeln sorgen, ohne den Zahnschmelz zu schädigen. Achte also beim nächsten Einkauf auf die Inhaltsstoffe deiner Zahnpasta.
Auch deine Zahnbürste sollte regelmäßig ausgetauscht werden, um die beste Wirkung zu erzielen.
#7 Zahnbürste zu selten wechseln
Eine Zahnbürste sollte nicht länger als drei Monate verwendet werden. Mit der Zeit nutzen sich die Borsten ab, werden weich und verlieren ihre Reinigungsfähigkeit. Zusätzlich sammeln sich Bakterien in den Borsten an, die zu Mundgeruch oder sogar Zahnfleischentzündungen führen können. Achte darauf, deine Zahnbürste regelmäßig zu wechseln – oder zumindest die Aufsätze deiner elektrischen Zahnbürste. Ein frischer Bürstenkopf sorgt für eine gründlichere Reinigung.
Vergiss auch nicht, dass die Zunge eine wichtige Rolle bei der Mundhygiene spielt.
#8 Zunge nicht reinigen
Die Zunge ist oft ein unterschätzter Ort für Bakterien, die Mundgeruch verursachen. Auf der rauen Oberfläche sammeln sich Essensreste und Beläge, die zu unangenehmem Atem führen können. Daher ist es wichtig, die Zunge täglich zu reinigen – entweder mit der Zahnbürste oder einem Zungenschaber. Besonders der hintere Teil der Zunge ist anfällig für Ablagerungen. Eine saubere Zunge sorgt nicht nur für einen frischeren Atem, sondern trägt auch zur allgemeinen Mundhygiene bei.
Doch wann ist eigentlich der beste Zeitpunkt, um nach dem Essen die Zähne zu putzen?
#9 Direkt nach dem Essen putzen
Viele greifen nach dem Essen sofort zur Zahnbürste, um die Zähne zu reinigen, beispielsweise nach dem Frühstück. Doch das kann problematisch sein, besonders nach dem Verzehr von säurehaltigen Lebensmitteln wie Obst oder Saft. Säure macht den Zahnschmelz weicher und anfälliger für Abrieb. Wenn du direkt danach putzt, kannst du den Zahnschmelz abtragen. Warte deshalb mindestens 30 Minuten, bevor du nach dem Essen zur Zahnbürste greifst. In dieser Zeit kann sich der Zahnschmelz erholen und wird nicht unnötig beschädigt.
Zu guter Letzt solltest du regelmäßige Zahnarztbesuche nicht vernachlässigen.
#10 Zahnarztbesuche vernachlässigen
Auch wenn du regelmäßig und gründlich putzt, ersetzt du nicht den Besuch beim Zahnarzt oder bei der Zahnärztin. Viele Zahnerkrankungen wie Karies oder Zahnfleischentzündungen zeigen erst späte Symptome, sodass du sie kaum selbst erkennen kannst. Mindestens einmal im Jahr solltest du einen Zahnarzt oder eine Zahnärztin zur Kontrolle aufsuchen. Zusätzlich ist eine professionelle Zahnreinigung zu empfehlen, um hartnäckige Ablagerungen zu entfernen und die Zähne auf Vordermann zu bringen. So verhinderst du, dass sich Probleme unbemerkt entwickeln und es schlimmstenfalls zu Karies kommt. Achte lieber auf deine Zähne.