Warum können wir, auch wenn es heiß ist, nicht ohne Decke schlafen?
Im Sommer geht es vielen ähnlich: Weil einem heiß ist, wälzt man sich nachts im Bett hin und her. Doch warum können wir nicht einfach ohne Decke schlafen?
Vielen Menschen macht die Hitzewelle im Sommer vor allem nachts zu schaffen. Denn im Hochsommer sinken die Temperaturen häufig auch in der Nacht nicht wirklich, sodass man sich trotz der wenigen Kleidung im überhitzten Zimmer im Bett und in der Bettwäsche herumwälzt. Die nahelegende Lösung wäre eigentlich die Bettdecke aus dem Bett zu stoßen und ganz ohne zu schlafen. Schließlich ist es ja heiß genug. Aber jeder, der dies schon mal versucht hat, weiß: Es ist fast ein Ding der Unmöglichkeit. Doch warum ist das überhaupt so? Wieso können wir, auch wenn es heiß ist, nicht ohne Decke schlafen?
Auf den nächsten Seiten erfährst du die Gründe:
Was passiert mit unserer Körpertemperatur im Schlaf?
Kurz bevor wir einschlafen und während der Nachtruhe fällt unsere Kernkörpertemperatur. Es handelt sich um ein Signal, das der Körper an das Gehirn abgibt, damit dieses mit der Produktion des Schlafhormons Melatonin beginnt. Die Bettdecke hilft dann dabei, dass sich unser Körper auch während des Schlafes immer angenehm warm anfühlt.
Im Sommer merken wir allerdings recht schnell, dass dies nicht unbedingt den gewünschten Effekt erzielt. Denn, wenn die Körpertemperatur durch die Decke und aufgrund der Hitze weiter ansteigt, dann versucht der Körper wieder runterzukühlen, wodurch wir meist aufwachen.
Doch wieso schlafen wir im Sommer dann überhaupt noch mit einer Decke?
Warum können wir nicht ohne Decke schlafen?
Wenn sich im Sommer unser Körper unter Decke also so stark erhitzt, warum verbannen wir sie dann nicht einfach aus unserem Bett? Der Grund ist ziemlich einleuchtend: Mittlerweile gehört die Bettdecke zu unserer täglichen Routine. Seit Kindesalter decken wir uns jede Nacht mit ihr zu und ohne sie haben wir das Gefühl, dass etwas fehlt. Allein durch die Decke erhält der Körper das Signal, dass es Schlafenszeit ist. Wir fühlen uns dadurch geborgen und sicher.
Das Phänomen hat allerdings auch noch eine andere Ursache...
Die Bettdecke sorgt für Gelassenheit
Um es genauer auszudrücken: Unser Schlaf ist in mehrere Phasen eingeteilt und dass wir von einer Phase in die nächste springen können, ohne aufzuwachen, haben wir dem Hormon Serotonin zu verdanken. Es gilt als Dirigent der Schlafstruktur und sorgt dafür, dass wir schließlich den Tiefschlaf und die REM-Phase erreichen. Bettdecken unterstützen diesen Vorgang, da sie vor allem, weil sie viel wiegen, mit höheren Serotonin-Werten in Verbindung gebracht werden. Menschen mit Schlafstörungen nutzen sogar Gewichtsdecken, deren Tiefendruck eine beruhigende Wirkung auf uns Menschen haben soll.
Was kann man also tun, wenn man in warmen Sommernächten so leicht überhitzt?
Was kann ich gegen die Hitze im Bett tun?
Wie wir bereits herausgefunden haben, wird unser Körper trotz Hitze wahrscheinlich keine einzige Nacht ohne Decke aushalten. Doch wie kann man dann trotzdem für einen erholsamen Schlaf sorgen? Ein Tipp wäre vor dem Schlafengehen lauwarm zu duschen. Das Wasser kann nicht nur erfrischend sein, sondern verdunstet zudem auf der Haut, sodass der Körper seine Temperatur regulieren will und abkühlt.
Was hilft sonst noch?
Tipps für eine kühlere Nachtruhe
Davon abgesehen sollte man in Unterwäsche und ohne Socken schlafen. Vielen hilft es auch, die Füße unter der Bettdecke hervorzustrecken. Darüber hinaus sollte man aber nicht von jetzt auf gleich von einer schweren zu einer leichten Bettdecke wechseln. Es kling zwar verlockend, aber der plötzliche Unterschied kann ebenfalls zu Schlafstörungen führen. Andere lassen hingegen die ganze Nacht das Fenster offen, was auch nicht die optimale Lösung ist.
Was hilft noch, die Temperatur in deinem Schlafzimmer niedrig zu halten?
Für kühlere Temperaturen in der Wohnung sorgen
Selbst, wenn dein Schlafzimmer zur Ostseite zeigt und schon früh morgens die Sonne in dein Zimmer strahlt: hör nicht auf, dein Zimmer morgens nach dem Aufstehen zu lüften! Durch die kühlere Luft am Morgen erfrischt du dich und dein Zimmer und sorgst für den bitter nötigen Luftausstausch in deiner Wohnung. Am besten wäre es, wenn du einen Durchzug herstellen kannst. Oft hilft es auch, ein Fenster und die Haustür aufzumachen, denn im Hausflur ist es meistens kälter als in der Wohnung! Durch den Durchzug kann die Luft gut zirkulieren. Für den Rest des Tages gilt allerdings: Fenster geschlossen halten.
Das Zimmer wechseln
Wenn deine Wohnung den nötigen Platz bietet, dann siedel dein Schlafzimmer für die heißen Sommermonate in ein Zimmer um, das zur Nordseite gerichtet ist oder weniger Licht reinlässt. Ein Raum mit derartigen Bedingungen sollte von vornherein kühler sein und wird auch nicht so aufheizen!
Gefühlt kühlere Luft durch einen Ventilator
Auch wenn Ventilatoren nicht dafür sorgen, dass die Temperatur in deinem Zimmer sinkt, haben sie trotzdem einen angenehmen Effekt: der Luftzug, den das Gerät erzeugt, kühlt dich trotzdem etwas ab! Achte allerdings darauf, dass dein Ventilator dir nicht direkt ins Gesicht bläst, denn das kann fiese Verspannungen ohne sogar eine kleine Erkältung verursachen.
Schlafanzug? Ab in den Kühlschrank
Es mag merkwürdig klingen, allerdings kann dir ein gekühlter Schlafanzug eine angenehme Nacht bescheren! Auch wenn sich der Schlafanzug nach einer Weile deiner Körpertemperatur angleicht, so sollte er zumindest so lange schön kühl sein, bis du eingeschlafen bist.
Mit diesen Tipps bist du für den heißen Sommer gut gewappnet!