Bei welchen Artikeln derzeit Lieferengpässe auftreten
Du gehst einkaufen und schon wieder haben sie den Artikel nicht, den du unbedingt haben willst? Bei den Produkten gibt es derzeit Lieferengpässe.
Einige Produkte sind für uns so alltäglich, dass wir uns kaum vorstellen können, die Artikel in nächster Zeit vielleicht nicht mehr kaufen zu können. Dennoch haben einige Supermärkte sowie Geschäfte immer wieder mit einer Reihe von Lieferengpässen zu kämpfen. Ursachen sind z.B. der Ukraine-Krieg, Inflation und die COVID-19-Pandemie. Infolgedessen könntest du beim Einkaufen deine geliebten Artikel in nächster Zeit nur noch sehr schwer oder vielleicht für einige Zeit gar nicht mehr finden und vor leeren Regalen stehen. Hier siehst du, um welche Artikel es sich dabei handelt und welche Ursachen für die temporären Engpässe der Läden verantwortlich sind.
#1 Endgültige Lieferstopps bei Mars
Die Auseinandersetzung zwischen Edeka und Mars spitzt sich zu. Der Grund dafür ist eine Preiserhöhung seitens des Konzern, auf die die Supermärkte nicht eingehen wollen. So konnten sich beide bisher nicht einigen. Die Konsequenz: endgültige Lieferstopps. Wer jetzt denkt, dass nur die süßen Schokoriegel wie Mars, Bounty oder Twix betroffen sind, liegt leider falsch. Denn zur Firma Mars gehören zahlreiche Produkte! Dazu zählen z.B. auch M&M’s, Ben’s Original, Mirácoli, Airwaves oder Whiskas, 5 Gum, Skittles, Wrigley’s Spearmint, Hubba Bubba oder Be-Kind. Um den Verlust der bekannten Produkte für den Kunden verkraftbar zu machen, hat sich Edeka was überlegt: Sie setzen jetzt vermehrt auf Eigenmarken! Betroffen sind 450 Markenprodukte, die jetzt ausgetauscht werden sollen. Tatsächlich wirbt die Firma nun sogar ganz offensiv gegen die Mars-Produkte und für Eigenmarken. So heißt es etwa in Edeka-Prospekten: „Marsfinsternis? Unsere Sterne stehen weiter Günstig" oder „Tschüss: Qualität bleibt, Pepsi geht".
#2 Fiebersaft und -zäpfchen
In vielen Teilen von Deutschland spitzt sich die Lage mit Fiebersäften und Fieberzäpfchen zu. Die Lieferengpässe sorgen dafür, dass in vielen Apotheken und Arztpraxen einfach nichts mehr vorrätig ist, da aktuell durch die Kitas und Schulen dieses Landes aber eine ziemlich heftige Erkältungs- und Grippewelle rauscht, ist das ein ziemlich schlechter Zeitpunkt! Natürlich ist Fieber prinzipiell erst mal nichts schlechtes, sondern eine körpereigene Abwehrreaktion, trotzdem kann sich durch das Fieber der Allgemeinzustand des Kindes recht schnell verschlechtern. Eine kleine Erleichterung ist, dass Apotheken in Zeiten von Lieferengpässen selbst Fiebersäfte mit Ibuprofen oder Paracetamol herstellen dürfen, allerdings kann den Aufwand nicht jeden Apotheke stemmen, aber es lohnt sich zu fragen.
Bei egal welchen Fiebersäften oder -zäpfchen ist die Dosierung auf den ml bzw. das mg enorm wichtig, da die Medikamente eine hohe Belastung für die Leber sind. Ein Fieberzäpfchen zu zerteilen ist übrigens keine gute Option, da im Medikament selbst vielleicht der Wirkstoff nicht ganz gleichmäßig verteilt ist, im Vergleich zu einer Tabletten, die man recht unbesorgt teilen kann.
Die Lieferengpässe sorgen dafür, dass teilweise Arztpraxen und Kliniken Eltern bitten, ihre Bestände an Fiebermitteln abzugeben, damit sie die verteilen können an die Kinder, die es ganz besonders dringend brauchen.
#3 Arzneimittel
Sehr kritisch sieht es derzeit bei Medikamenten aus. So sind laut Apothekerverband mehr als 250 Arzneimitteln nicht lieferbar. Betroffen sind aber nicht nur Nischenprodukte, sondern auch gängige Mittel gegen Bluthochdruck und Diabetes. Auch Schmerzmittel wie Ibuprofen oder ein Fiebersaft für Kinder war zeitweise nicht mehr erhältlich. Zwar erläutert der Apothekerverband, dass Ausfälle durchaus üblich sind, sich jedoch der Zeitraum und die Länge dieser deutlich verlängert hat. Auf der Lieferengpass-Liste des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArm) gibt es eine Übersicht, welche Arzneimittel betroffen sind.
#4 Kohlensäure
Getränkehersteller sind in Sorge, da sich Lieferengpässe bei Kohlensäure ausbreiten. Preiserhöhungen und Produktionsstopps sind die Konsequenz, auch Bier ist betroffen. Schon Anfang September 2022 verkündete die Radeberger-Gruppe, dass sie die Bierpreise erhöhen müssen. Das liegt vor allem an steigenden Strom- und Gastkosten und den Lieferengpässen bei der Kohlensäure. Es geht aber noch radikaler: Die Aktienbrauerei Kaufbeuren in Bayern hat ihre Limonaden-Produktion komplett eingestellt. Auch Mineralhersteller schlagen Alarm und berichten, dass sie teilweise nicht mehr die bestellte Menge an Kohlensäure erhalten. Inwieweit sich das bald in den Regalen bemerkbar machen wird, bleibt abzuwarten.
#5 Produkte aus Asien
Probleme gibt es auch bei vielen Produkten aus Asien. Ein Grund dafür ist der anhaltende Lockdown in China, der dafür sorgt, dass viele der Unternehmen über Lieferprobleme klagen. Besonders betroffen ist die Unterhaltungselektronik. Dahinter folgen Fahrräder und elektrische Haushaltsgeräte. Auch Spielwaren und Textilien können knapp werden. Gerade mit dem Blick auf das Weihnachtsfest sollte man sich als Kunde früh genug um die Geschenke bemühen.
#6 Toilettenpapier
Toilettenpapier soll wieder knapp werden. Wegen der Hamsterkäufe innerhalb der Corona-Pandemie wird die Situation für viele an der Stelle wohl keine Neuheit sein, allerdings kann man diesmal nicht nur den Verbrauchern die Schuld geben, da es zudem am Mangel an Verpackungsmaterial wie Plastik liegen kann. Auch Probleme beim Transport wegen fehlender LKW-Fahrer aus der Ukraine können die Verfügbarkeit an Toilettenpapier beeinflussen. Dazu kommen erhöhte Rohstoff- und Energiepreise, die zu Preis-Streitigkeiten mit den Handelsketten führen. Selbst bei einem ausgedünnten Angebot oder entsprechenden Preissteigerungen durch Mangelware sollte nicht vergessen werden, dass der Verbraucher weiterhin einen Einfluss auf die Verfügbarkeit auf Produkte haben kann.
#7 Senf
Auch Senf könnte bald in deutschen Supermärkten zur Mangelware werden, wie die Welt berichtet. Schließlich kommen ca. 75 % aller Saaten, die bei der Senfherstellung verarbeitet werden aus der Ukraine und Russland. Für die nächsten Wochen sollen die Vorräte zwar halten, doch im Laufe des Jahres, spätestens aber im Frühjahr 2023, kann es hier zu Engpässen kommen.
#8 Nudeln
Die Preise für Hartweizenprodukte wie Nudeln ist in den letzten Monaten deutlich gestiegen. Da durchschnittlich pro Kopf 9 1/2 kg Nudeln pro Kopf in Deutschland verbraucht werden, betrifft die Preissteigerung somit recht viele Leute. Engpässe wie zum Beginn der Corona-Zeit soll es allerdings nicht geben, dennoch halten die Schwierigkeiten weiter an. Das liegt auch daran, dass viele Menschen wieder anfangen zu hamstern und seit Beginn des Ukraine-Krieges vermehrt höhere Mengen an Nudeln oder auch Mehl einkaufen – und sogar online bestellen. Inzwischen ist die Lage allerdings stabil.
Aldi nimmt Softdrink aus dem Sortiment
Wenn du das nächste Mal durch den Aldi schlenderst, wirst du dich sicherlich wundern. Denn die Supermarktkette nimmt Pepsi aus den Regalen! Grund dafür sind Preiserhöhungen des US-amerikanischen Lebensmittelkonzerns Pepsico. Da ging Aldi nicht mit, da man die starke Preissteigerung den Kunden und Kundinnen nicht zumuten wolle. Demnach soll der Mehrwegkasten mit zwölf 1-Liter-Flaschen um 70 Cent und der Kasten mit 24-mal 0,5 Liter-Flaschen um 1,50 Euro steigen.
Kellogg's wird aus den Regalen geworfen
Und es kommt noch dicker für alle Kellogg's-Fans! Denn auch zwischen der Firma Kellogg Company und der Rewe-Gruppe gibt es Streit um eine Preiserhöhung seitens des Konzerns. Das hat Folgen, sodass der Supermarkt die Produkte künftig aus den Regalen wirft! Auch ein Lieferstopp von Kellogg's ist die Folge. Choco Krispies, Frosties oder Smacks wird der Kunde dann vergeblich suchen. Stattdessen sollen die Cerealien durch Produkte der Eigenmarke „ja!“ ersetzt werden.
Neue Strategie der Schwarz-Gruppe
Die Schwarz-Gruppe, zu der auch Lidl und Kaufland gehören, bereitet sich mit einer neuen Strategie auf kommende Lieferengpässe und steigende Kosten vor. So hat das Unternehmen nun ihre Wertschöpfungskette verlängert und ihr Produktionssprektrum ausgebaut. Es gilt jetzt als Deutschlands größter Produzent von Eigenmarken-Nudeln. Auch eine Nussfabrik wurde ausgebaut. Damit will sich das Unternehmen unabhängiger machen und viele Lebensmittel künftig selbst produzieren. Die Auswirkungen dürften Kunden freuen. Denn das könnte dazu führen, dass leere Regale der Vergangenheit angehören.
Preiserhöhung bei Lebensmitteln (Stand Februar 2022)
Laut statistischen Bundesamt, wie hier die Tagesschau zeigt, werden einige Lebensmittel deutlich teurer. Besonders hart betroffen sind Gurken, da steigt der Preis um mehr als 30%, dicht gefolgt von Raps- und Sonnenblumenöl. Auch bei Milchprodukten steigen die Preise! Wie die Welt berichtet, ist deshalb Milka Schokolade auch im Vergleich zum letzten Jahr schon um 16% gestiegen. Wir sollten also lernen, deutlich sparsamer mit unserem Lebensmitteln umzugehen, denn sonst geht es schnell ins Geld.
Eine Gute Nachricht
Es gibt auch einige Lebensmittel, die etwas günstiger werden. Beispielsweise Möhren und Feldsalat. Die Preise sinken zwar nicht so stark wie die anderen steigen, aber zumindest ein wenig.