Neue EU-Richtlinie: Sollen Zigaretten dadurch bald teurer werden?
Eine neue EU-Richtlinie sowie ein Gesetzesentwurf könnten die Zigaretten-Preise weiter ansteigen lassen
Statistiken zufolge zahlten Raucher 2018 durchschnittlich 29 Cent für eine Zigarette. Im Vergleich zum Jahr 1964 bedeutet dies einen Preisanstieg von etwa 581 Prozent. Unabhängig von der generellen Tendenz eines preislichen Anstieges könnten die Glimmstängel nun in absehbarer Zeit wieder um einiges teurer werden. Dahinter steht eine neue EU-Richtlinie sowie ein Gesetzesentwurf des Bundesfinanzministers.
Doch welche Maßnahmen verbergen sich hinter Richtlinie und geplantem Gesetz? Das erfährst du auf den nächsten Seiten.
Im Zuge der kürzlich verabschiedeten EU-Richtlinie zur Vermeidung von Plastikmüll, deren Bestimmungen innerhalb der Mitgliedstaaten in den kommenden zwei Jahren umgesetzt werden sollen, könnten bald nicht nur Plastik-Einweggeschirr, -Trinkhalme und Co. vom Markt verschwinden – auch die Tabakindustrie ist von den drastischen Maßnahmen betroffen.
Grund sind die Plastik-Filter, die gehörig zur Verschmutzung der Innenstädte wie auch der Weltmeere beitragen. Die erweiterte Verantwortung der Hersteller beinhaltet einerseits eine Übernahme der Aufräumkosten, die bisher durch Steuerabgaben der Allgemeinheit finanziert wurden, wie auch die Pflicht, jede Zigarettenpackung mit einem Warnhinweis zu versehen. Dieser weist die Raucher dazu an, die Zigarettenstummel nicht auf die Straße zu werfen.
Die Kosten könnten eingedämmt werden, indem die Hersteller plastikfreie Filter-Alternativen entwickeln. Möglich ist jedoch auch eine Preiserhöhung, die in der Folge die Raucher selbst treffen würde.
Dazu kommt ein neuer Gesetzesentwurf von Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD), der ebenfalls eine Preiserhöhung nach sich zieht:
Ab dem kommenden Jahr soll es laut "Spiegel" eine Erhöhung der Tabaksteuer geben. Den Vorschlag unterbreitete Bundesfinanzminister Olaf Scholz bei einem Koalitionsgipfel im Kanzleramt in der vergangenen Woche. Fünf jährliche Stufen der Anhebung sollen letztendlich 1,2 Milliarden Euro in die Steuerkassen spülen. Damit antwortet Scholz auf Vorschläge der Tabakindustrie, die die Erhöhung für unausweichlich hält und eine Anhebung in Stufen fordert, um die Raucher langsam an den Preisanstieg zu gewöhnen.
Von dem Entwurf ausgenommen sind laut des Berichts E-Zigaretten und Verdampfer.