Brandgefahr: Die größten Fehler im Ernstfall – und wie man sie vermeidet
Ein Feuer bricht aus – und du machst genau das Falsche? So verhinderst du die häufigsten Fehler im Brandfall und schützt dich und andere richtig.

Wenn ein Feuer ausbricht, geraten viele Menschen in Panik – und treffen dadurch jede Menge Fehlentscheidungen. Viele reagieren unüberlegt, greifen zum falschen Löschmittel oder zögern zu lange. Doch in solchen Momenten zählt jede Sekunde! Ein Feuer ohne das richtige Wissen oder passende Löschmittel zu bekämpfen, ist keine gute Idee. Bleibt der Löschversuch erfolglos, verlierst du wertvolle Zeit, die du besser nutzen solltest, um dich in Sicherheit zu bringen und die Feuerwehr zu rufen. Hier zeigen wir dir die häufigsten Fehler, die du bei einem Brand begehen kannst!
Los geht's ...

#1 Mit Wasser löschen – aber nicht immer!
Wasser ist nicht immer die Lösung – bei brennendem Öl oder Benzin wirkt es wie ein Brandbeschleuniger. Stattdessen solltest du eine Löschdecke, einen Fettbrandlöscher oder einen Topfdeckel nutzen. Benzin und Öl löschst du am besten mit Schaum oder Pulver. Holz, Papier, Stroh, Kohle und Textilien kannst du mit Wasser, Schaum oder Pulver ersticken.
Aber es gibt noch einen anderen großen Fehler, der das Feuer richtig anheizt ...

#2 Das Feuer mit Decken löschen wollen
Eine Decke kann ein effektives Löschmittel sein – aber nur, wenn sie richtig eingesetzt wird. Der größte Fehler ist die Nutzung synthetischer Materialien wie Polyester oder Fleece, da sie schmelzen und das Feuer anfachen können. Verwende stattdessen eine feuerfeste Löschdecke oder eine schwere Baumwoll- bzw. Wolldecke. Wichtig ist, die Decke vollständig über die Flammen zu legen, um das Feuer luftdicht abzudecken.
Und auch das kann nach hinten losgehen ...

#3 Türen und Fenster aufreißen? Bloß nicht!
Fenster nur dann öffnen, wenn du vom Rauch eingeschlossen bist – aber immer darauf achten, keinen zusätzlichen Sauerstoff ins Feuer zu leiten! Schließe die Tür zum Brandraum und dichte den Türspalt mit feuchten Tüchern ab, um den Rauch zurückzuhalten. Mache dich bemerkbar, indem du rufst.
Doch bevor du überhaupt ans Löschen denkst, solltest du eine Sache auf keinen Fall vergessen ...

#4 Feuer löschen, Hilfe rufen – was kommt zuerst?
Ist das Feuer klein und du kannst es sicher löschen, mache das zuerst und rufe dann die 112, falls nötig. Wird das Feuer größer oder bist du unsicher, wähle zuerst den Notruf – idealerweise per Freisprechanlage, während du löschst. Breitet sich das Feuer oder der Rauch schnell aus, verlasse sofort das Gebäude, rufe die Feuerwehr und warne andere.
Was, wenn das Feuer noch näher ist ...

#5 Brennende Kleidung? Wie soll ich reagieren?
Wenn deine Kleidung Feuer fängt, versuche sie so schnell wie möglich auszuziehen – aber nur, wenn sie sich problemlos entfernen lässt. Ist das nicht möglich, wirf dich sofort auf den Boden und rolle hin und her, um die Flammen zu ersticken. Halte dabei dein Gesicht mit den Händen geschützt, um Verbrennungen zu vermeiden.
Wenn nicht die Flammen, sondern der Rauch zur Falle wird ...

#6 Im Rauch einfach weiterlaufen
Rauch ist oft gefährlicher als die Flammen! Schon wenige Atemzüge können tödlich sein, da giftige Gase wie Kohlenmonoxid das Bewusstsein schnell trüben. Halte dich so nah wie möglich am Boden auf, denn dort ist die Luft am besten. Nutze ein feuchtes Tuch vor Mund und Nase und verlasse den Raum so schnell wie möglich.
Doch nicht nur Rauch kann zur tödlichen Falle werden ...

#7 Den Fahrstuhl nehmen? Lebensgefährlich!
In einem brennenden Gebäude wird der Fahrstuhl ganz schnell zur tödlichen Falle! Er kann stecken bleiben, sich mit Rauch füllen oder durch die Hitze ausfallen, sodass du eingeschlossen wirst. Nimm deshalb immer das Treppenhaus oder eine Notleiter, um das Gebäude zu verlassen. Falls der Fluchtweg bereits blockiert ist, begib dich an ein Fenster oder auf den Balkon.
Was, wenn du nicht alleine bist ...

#8 Noch schnell das Haustier retten? Eine gefährliche Entscheidung!
Tiere reagieren oft panisch auf Feuer und Rauch, verstecken sich oder laufen weg. Wenn dein Haustier in deiner Nähe ist und du es schnell greifen kannst, schnapp es dir und trage es hinaus – am besten in einer Decke umwickelt, damit es sich nicht losreißt. Läuft dein Haustier weg, rufe es. Wird der Rauch jedoch dichter, rette dich selbst und informiere die Feuerwehr darüber. Dies kannst du auch schon im Vorfeld tun, indem du dir einen speziellen Sticker an die Haustür klebst. So weiß die Feuerwehr sofort, dass Tiere im Haushalt leben.
Doch bevor die Feuerwehr überhaupt kommt ...

#9 Notruf wählen, ohne klare Aussage
Versuche beim Notruf so präzise wie möglich zu sein. „Hier brennt es!“, reicht nicht. Wo brennt es? Was brennt? Gibt es Verletzte? Bleib ruhig und gib alle wichtigen Details durch. Lege erst auf, wenn keine Fragen mehr von der Leitstelle des Notrufs kommen.
Doch all das bringt nichts, wenn du den schlimmsten Fehler überhaupt machst ...

#10 Panisch werden
Panik ist der größte Feind in einer Notlage! Wer einen klaren Kopf behält, rettet Leben – vielleicht sogar sein eigenes. Wenn du Ruhe bewahrst, kommt dir das auch im Umgang mit einem Haustier bei Feuer zu Gute. Überlege dir einen Fluchtweg, halte Löschmittel bereit, wähle den Notruf und fang an zu handeln.