Zeckenbissallergie: Das sind die Symptome und Behandlung
Was passiert bei einer Zeckenbissallergie? Die Symptome können unterschiedlich sein und erfordern verschiedenste Behandlungen. Das solltest du wissen:
Manch einer unter uns bekommt schon allein beim Gedanken an Zecken eine Gänsehaut. Es ist ja auch gruselig, dass ein so kleines Tier sich einfach an uns festbeißt, unser Blut trinkt und dabei auch noch gefährliche Krankheiten übertragen kann. In der Regel gehen solche Begegnungen nach der Entfernung des Tiers zwar gut aus, doch Schauergeschichten über Ausnahmen sind uns fast allen bekannt. Neben der Gefahr von Borreliose oder der von Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) kann ein Zeckenbiss aber auch eine Allergie auslösen. Menschen, die noch nie gebissen wurden, wissen es nicht, doch auch sie können eine Zeckenbissallergie haben. Aber auch Personen, die schon Opfer eines Zeckenbisses wurden, sind nicht geschützt: Häufig entwickelt sich die Allergie nämlich erst nach mehreren Bissen. Doch welche Symptome und welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es in solchen Fällen?
Auf den nächsten Seiten erfährst du es!
Wie kommt es zur Zeckenbissallergie?
Leider kann man vor einem Biss nicht erahnen, ob man allergisch auf einen Zeckenbiss reagiert. Aufgrund der Wirkstoffe im Speichel der Zecke, wie etwa Entzündungshemmer, Gerinnungshemmer oder auch das lokale Betäubungsmittel, das den Zeckenbiss zunächst unbemerkt lässt, kann der Mensch allergisch auf den Biss reagieren. Denn das Immunsystem registriert diese Stoffe als körperfremd und reagiert dementsprechend mit verschiedenen Symptomen darauf. Häufig ist die Reaktion genetisch bedingt. Eine Zeckenbissallergie entwickelt sich häufig auch erst, nachdem man mehrfach gebissen wurde. Es gibt aber auch Sofortreaktionen.
Doch auf welche Symptome muss man sich einstellen, wenn man eine Zeckenbissallergie hat? Leider sind die Auswirkungen nicht gerade angenehm:
Welche Symptome treten auf?
Die Symptome einer Zeckenbissallergie werden häufig erst bemerkt, wenn die Zecke bereits entfernt wurde oder von selbst abgefallen ist. Besonders häufig treten Reaktionen wie Hautrötungen und Schwellungen, Juckreiz, kleine Pickelchen und Pusteln an der Einstichstelle oder auch an anderen Hautstellen auf. Auch die Schleimhäute können anschwellen und ein allergischer Schnupfen kann folgen. In schweren Fällen kann aber auch Schüttelfrost, Mattigkeit, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall die Reaktion des Körpers sein. Besonders gefährlich wird es aber bei Kreislaufproblemen, anaphylaktischen Reaktionen oder gar einem allergischen Schock.
Wie reagiert man dann am besten?
Wie lässt sich eine Zeckenbissallergie behandeln?
Hat man eine Allergie, die Juckreiz, Hautirritationen und Co. auslöst, dann besteht die Behandlung häufig aus der Einnahme von Antihistaminika, Kortisonsalben- und medikamenten. Man sollte die Allergie aber in jedem Fall mit einem Arzt oder einer Ärztin absprechen. Hier wird zunächst getestet, ob die Symptome überhaupt eine allergische Reaktion auf den Zeckenbiss sind. Allergietabletten werden bei fast allen allergischen Reaktionen angewandt und lindern die Symptome, doch die Allergie wird damit nicht geheilt. Wenn du bereits positiv auf die Allergie getestet wurdest, dann solltest du demensprechend Maßnahmen ergreifen, um Zeckenbisse möglichst zu verhindern. Dazu gehört zum Beispiel das Tragen von heller und langer Kleidung, wenn du im Sommer durch hohe Gräser spazierst und auch festes Schuhwerk. Auch Zeckenschutzmittel kann Zecken abwehren.
Eine spezielle Zeckenbissallergie breitet sich momentan in den USA aus:
Zeckenbiss löst Fleischallergie aus
In den USA kommt es nun vermehrt zu einem Phänomen, das viele Menschen in Panik versetzt. Bekanntermaßen sind besonders die Amerikaner für ihre fleischlastige Kulinarik bekannt, doch manche dürften davon jetzt nicht mehr so viel profitieren. Ein Bericht des „Center for Disease Control and Prevention“ berichtet von mehr als 100.000 Menschen, bei denen seit 2010 eine Fleischallergie diagnostiziert wurde. Dabei handelt es sich um das sogenannte Alpha-Gal-Syndrom. Und es könnten noch mehr Amerikaner betroffen sein – ohne es zu wissen. Denn die Krankheit wird mit dem Biss einer bestimmten Zeckenart in Verbindung gebracht und damit erst ausgelöst: Die Lone-Star-Zecke, die insbesondere im Nordosten und im Süden der USA ihr Unwesen treibt, ist dafür verantwortlich. Diese Zecken befallen erst Säugetiere und nehmen dabei ein bestimmtes Zuckermolekül mit auf – das Alpha Gal. Dieses kommt im menschlichen Körper nicht vor und gelangt erst durch den Biss an einem Menschen in seine Blutbahn.
Gibt es die Allergie auch schon in Deutschland?
Gibt es die Allergie auch in Deutschland?
Entwarnung gibt es leider nicht: Laut dem Direktor der Klinik für Dermatologie und Allergologie an der RWTH Aachen gebe es in Deutschland ebenfalls Fälle und Patienten, die Antikörper gegen Alpha-Gal aufweisen. Es ist allerdings nicht geklärt, welche Zecke hier der Überträger ist, denn die Lone-Star-Zecke kommt in Europa nicht vor. So kommen nur andere heimische Zeckenarten in Frage, bei denen das Alpha-Gal-Molekül auch schon nachgewiesen wurde. Darunter auch: Der Gemeine Holzbock – die häufigste heimische Zecke, die in allen Bundesländern Zuhause ist. Man wisse aber nicht, ob diese auch die Allergie auslösen könne.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
Symptome und Therapie
Häufig verbinden Betroffene die plötzlichen Symptome gar nicht mit dem Zeckenbiss oder der anschließenden Ernährung. Denn oft tritt die allergische Reaktion erst Stunden nach dem Essen auf. Besonders oft kommt es zu Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und starken Bauchschmerzen. Aber auch von Nesselsucht, Atembeschwerden, Schwindel oder auch Schwellungen der Lippen, der Zunge, der Augenlider und des Rachens ist die Rede. Bisher gibt es keine geeignete Therapiemöglichkeit, um die Fleischallergie zu stoppen. Häufig gibt es aber auch Betroffene, die nur vorübergehend daran leiden. Die Alternative ist, dass man eben auf bestimmte Lebensmittel verzichten muss. In der Regel betrifft das alle Arten von rotem Fleisch. Milchprodukte oder Gummibärchen mit Schweinegelantine sind häufig ebenso ungenießbar. Fisch und Geflügel sind hingegen häufig möglich.
Wenn du die Symptome schon schlimm findest, dann warte, was die Hyalomma-Zecke auslöst. Sie kommt mit Zugvögeln nach Deutschland:
Die Hyalomma-Zecke
Nicht nur der Gemeine Holzbock kann uns in Deutschland Probleme bereiten. Auch die Hyalomma-Zecke (Hyalomma marginatum) ist nicht ungefährlich. Diese Parasiten können für uns Menschen unter Umständen sogar tödlich sein, da sie den Krim-Kongo-Virus übertragen können. Das Krim-Kongo Hämorrhagische Fieber kann hohes Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, Hautausschläge und Blutungen auslösen. Normalerweise sind sie eher in Südeuropa, Asien und Afrika vorzufinden. Doch durch Zugvögel können sie auch nach Mitteleuropa gelangen. Der Erste Fall des Fleckfiebers, das ebenso von der Hyalomma Zecke übertragen wird, wurde in Stuttgart entdeckt. Hier steckte sich ein Pferdebesitzer durch einen Biss an.
Die Hyalomma-Zecke ist gut vom Gemeinen Holzbock zu unterscheiden:
Wie erkenne ich die Hyalomma-Zecke?
Die Zeckenart unterscheidet sich vor allem wegen ihrer Größe von der hierzulande heimischen Zecke. Denn sie ist doppelt so groß wie der Gemeine Holzbock. Deshalb ist sie auch als Riesenzecke bekannt! Besonders auffällig sind auch ihre gestreiften Beine, die schnell zu erkennen sind. Und auch in ihrem Verhalten unterscheidet sie sich: Denn anders als der Gemeine Holzbock, der es sich auf Pflanzen gemütlich macht und auf seine Opfer wartet, wird die Hyalomma-Zecke selbst aktiv. Sie hat gut entwickelte Augen, die ein größeres Tier oder eben den Menschen aus weiter Entfernung ausmachen können. Und es wird noch gruseliger: Wenn die Zecke sich ein Opfer ausgesucht hat, krabbelt sie auf ihn zu und verfolgt ihn manchmal sogar minutenlang. Seine Geschwindigkeit ist deutlich höher als die der heimischen Zecke.
Wurdest du selbst schon mal Opfer von einer Zecke? Stimme auf der nächsten Seite ab:
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