Wahres Wunder: Frühchen kuschelte sich an seinen Zwilling - und überlebte
Die schönsten Geschichten schreibt immer noch das Leben selbst
Als bei der 28-jährigen Hannah Zimunya aus Wrexham (Wales) 15 Wochen zu früh die Geburtswehen einsetzen, bereitet sie sich innerlich schon auf das Schlimmste vor: Die Lungen der Zwillingsjungen, die Hannah erwartet, sind zu diesem Zeitpunkt noch nicht vollständig entwickelt, die beiden sind untergewichtig und zerbrechlich.
Die Ärzte reagieren sofort und überweisen die Zwillinge in die nächstgelegene Neugeborenen-Intensivstation, wo Dylan and Deiniol in einen Inkubator verlegt werden. 14 lange Wochen müssen Hannah und ihr Ehemann ausharren, bis sich zumindest Dylans Zustand verbessert. Doch während er nach Hause in den warmen Schutz seiner Familie entlassen wird, sieht es bei Deiniol anders aus:
Nachdem man ihn von seinem Zwillingsbruder getrennt hatte, verschlechterte sich Deiniols Zustand weiter: Das Leben des Kleinen hing am seidenen Faden und die Ärzte hatten keine Hoffnung mehr, dass ihm der Start ins Leben gelingen sollte. Also baten sie Hannah und ihren Ehemann Xavi zusammen mit dem nun gesunden Zwillingsbruder Dylan ins Krankenhaus, um den kleinen Deiniol zu verabschieden.
Wie schwer dieser vermeintlich letzte Gang gewesen sein muss, kann wohl keiner nachfühlen. Wie Hannah erzählt, legten sie den kleinen Dylan ein letztes Mal in den Inkubator neben seinen Bruder, damit er Abschied nehmen konnte.
Dann allerdings geschah das Unglaubliche:
Nicht nur, dass Deiniols Sauerstofflevel nach nur fünf Minuten in den Armen seines Zwillings stark zunahm, auch sein genereller Zustand verbesserte sich drastisch. Es scheint, als hätte Dylan seinem Bruder den entscheidenden Lebensatem eingehaucht. Die Ärzte arrangierten daraufhin nur wenige Tage später eine weitere Begegnung, bei der Dylan in den Inkubator an die Seite seines Bruders gelegt wurde. Nur zwei Tage danach ging es Deiniol so gut, dass er es schaffte, ohne Geräte zu atmen.
Mama Hannah erinnert sich im Gespräch mit "dailymail": "Ich habe das genauso wenig erwartet wie die Ärzte und Krankenpfleger. [...] Es war ein echtes Wunder. Er rettete sein Leben mit einer Umarmung, was so schön mitanzusehen war. Es zeigte uns allen, dass die beiden niemals hätten getrennt werden dürfen. Diese besondere Verbindung, die Zwillinge teilen, existiert wirklich."
Nach sieben Monaten des Bangens und Hoffens war es dann schließlich so weit: Auch Deiniol durfte das Krankenhaus endlich verlassen und in den warmen Schutz seines elterlichen Zuhauses eintauchen, wo neben Bruder Dylan auch drei weitere Geschwister auf ihn warteten. Deiniol lebt zwar aktuell noch mit einer externen Sauerstoff-Zufuhr, doch die Dosis wird langsam verringert, bis seine Lunge stark genug ist, vollständig auf sich allein gestellt zu atmen.
Experten nehmen schon lange an, dass der Hautkontakt von Babys und Eltern oder, wie in diesem Fall, Babys und Geschwistern, wahre Wunder bewirken kann: Sowohl Atmung als auch Herzrate verbessern sich bei einem solchen körperlichem Kontakt. Wissenschaftlich erklärbar ist das Ganze über diese Beobachtungen hinaus derzeit allerdings noch nicht – vielleicht handelt es sich hier also tatsächlich um ein waschechtes Wunder ...