Geschäfte, die in Deutschland leider schließen müssen
Ist dir aufgefallen, dass Läden, die wir schon lange kennen, nicht mehr existieren? Wir zeigen dir die Geschäfte, die in Deutschland schließen mussten.
In den letzten Jahren sah sich Deutschland bedauerlicherweise mit einer Reihe von Geschäftsschließungen von vielen Marken konfrontiert. Internet Riesen wie Amazon ersetzen die lokalen Geschäfte. Diese Entwicklung hat sowohl lokale Gemeinschaften als auch die Wirtschaft des Landes stark beeinflusst. Die Gründe für das Schließen können vielfältig sein, von wirtschaftlichen Herausforderungen und veränderten Konsumgewohnheiten bis hin zu den Auswirkungen globaler Ereignisse. Viele Arbeitsplätze gehen verloren und die Ladenlokale stehen oft Ewigkeiten leer, bis etwas Neues folgt. In diesem Artikel zeigen wir dir die Ladenketten in Deutschland, die kürzlich schließen mussten oder in nächster Zeit schließen werden.
Los geht‘s auf der nächsten Seite mit dem ersten Laden, der in nächster Zeit schließen wird.
#1 Yves Rocher
Das französische Kosmetikunternehmen Yves Rocher plant, in den nächsten Monaten schrittweise seine Geschäfte in Deutschland, Österreich und der Schweiz zu schließen. Diese Entscheidung, die etwa 350 Arbeitsplätze betrifft, wurde von dem Unternehmen mitgeteilt. Bereits im März 2023 wurden die Mitarbeiter darüber informiert, und in Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat wurde ein Sozialplan vereinbart. Das Unternehmen führt wirtschaftliche Schwierigkeiten als Hauptgrund an: „Die letzten beiden Jahre haben auch uns vor erhebliche wirtschaftliche Herausforderungen gestellt“, hieß es seitens des Kosmetikunternehmens. Online bleiben die Produkte allerdings weiter erhalten.
Die Schließung der Filialen des nächsten Händlers bekam online extrem viel Aufmerksamkeit. Kannst du dir denken, um was es geht?
#2 Galeria Kaufhof
„Heute ist zweifellos ein schwerwiegender Tag für uns alle. In den vergangenen Wochen haben wir intensiv um den Erhalt jedes einzelnen Standorts gekämpft und sowohl interne als auch externe Verhandlungen geführt“, äußerte der Generalbevollmächtigte von Galeria. Bereits im April 2020 sah sich Galeria Karstadt Kaufhof gezwungen, ein Schutzschirmverfahren zu beantragen. Im vergangenen Oktober 2022 folgte dann eine erneute Insolvenz. Als Gründe für die kritische Situation des Unternehmens nannte Konzernchef Miguel Müllenbach in einem Mitarbeiterbrief die stark gestiegenen Energiepreise und die gedämpfte Konsumnachfrage in Deutschland. Von Anfang an machte der Manager keinen Hehl daraus, dass die erneute Sanierung mit erheblichen Kürzungen im Filialnetz und einem deutlichen Stellenabbau einhergehen würde. 52 Filialen werden bis 2024 geschlossen.
Doch auch andere große Ketten verschwinden aus den Innenstädten..
#3 Orsay
Orsay in Deutschland neigt sich dem Ende zu: Die Modekette plante, alle ihre Filialen bis Ende Juni 2022 zu schließen. Diese Entscheidung wurde von dem Unternehmen gegenüber der Fachzeitschrift „Textilwirtschaft“ bestätigt. Somit werden auch die Hoffnungen auf eine Fortführung der Geschäfte zunichtegemacht, nachdem Orsay zuvor angekündigt hatte, angesichts der Insolvenz nach einem neuen Betreiber zu suchen. Inzwischen verkündet die Webseite allerdings, dass der Online-Shop von Orsay wohl zu About You wechselt. Unter dem Motto „Jedes Ende markiert einen neuen Anfang“ wurde diese Neuigkeit verkündet.
Sogar dieser Moderiese plant nun etliche Filialschließungen. Klicke hierfür auf die nächste Seite.
#4 H&M
Seit 2019 ist ein rückläufiger Trend bei der Anzahl der H&M-Geschäfte in Deutschland zu verzeichnen. In den vergangenen Jahren ist die Anzahl der Standorte um 38 auf 430 gesunken, und dieser Rückgang setzt sich fort: Im Jahr 2023 werden weitere Filialen von H&M schließen. Die Schließungen erfolgen ebenfalls aufgrund von wirtschaftlichen Gründen, wie H&M auf Anfrage der „Textil Wirtschaft“ erklärte. Bereits im September 2022 hatte H&M ein Sparprogramm angekündigt, das darauf abzielt, jährlich etwa zwei Milliarden Kronen (ungefähr 180 Millionen Euro) einzusparen.
Auch ein weiterer Textilriese hat tatsächlich angekündigt, 1200 Filialen zu schließen!
#5 Zara
Die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie zwangen den spanischen Textilhändler „Inditex“, zu dem neben Zara auch die Marken Bershka, Pull & Bear sowie Massimo Dutti gehören, zeitweise etwa 6.000 Geschäfte zu schließen. Dies führte dazu, dass der Modegigant erstmals seit vielen Jahren Verluste verzeichnete. Durch die stark einbrechenden Umsätze sah sich das Unternehmen gezwungen, Sparmaßnahmen anzusetzen. Als Teil seiner Sparmaßnahmen kündigte das Unternehmen dann an, weltweit etwa 1200 Filialen zu schließen. Auch in Deutschland waren vereinzelt Filialschließungen erforderlich. Ziemlich bitter für Kunden der Modekette.
Auch an dieser französischen Textilmarke ist die Pandemie leider nicht vorbei gegangen. Die Hälfte der deutschen Filialen wurden geschlossen.
#6 Pimkie
Die französische Modemarke Pimkie schloss 40 der insgesamt 75 Filialen in Deutschland. Bereits vor dem Ausbruch der Corona-Krise stand die Kette unter finanziellen Belastungen. Die Corona Pandemie war wohl der letzte Schlag ins Gesicht für die Betreiber der Modemarke. Im September 2020 beantragte der Betreiber der deutschen Filialen, Framode, also eine Insolvenz und ein Schutzschirmverfahren, ähnlich wie Galeria Kaufhof. Der Restrukturierungsplan umfasst neben den Geschäftsschließungen auch Mietkürzungen und führte dazu, dass etwa 150 Angestellte ihren Arbeitsplatz verloren. Man habe noch mehr Läden retten wollen. Allerdings habe man sich mit mehreren bestehenden Vermietern nicht auf ein Entgegenkommen einigen können.
Weiter geht‘s mit dem nächsten Laden.
#7 C&A
Bereits einige Wochen vor dem Corona-Lockdown verkündete die Modekette C&A ihre Absicht, 13 von etwa 450 Filialen in Deutschland zu schließen. Hiervon waren Standorte in verschiedenen Bundesländern betroffen. Die betreffenden Mitarbeiter wurden teilweise auf andere Filialen verteilt. C&A plant eine Umstrukturierung mit einem besonderen Schwerpunkt auf „digitale Lösungen“ und strebt dabei Einsparungen in ganz Europa an. Was zuvor lediglich Spekulationen waren, wurde nun von C&A offiziell bestätigt: Für das Jahr 2022 wurden Schließungen einiger Filialen in Deutschland vollzogen. Prinzipiell ist es allerdings keine schlechte Idee, den Fokus auf die digitalen Umsätze zu lenken.
Drei Geschäfte haben wir noch:
#8 Runners Point
Im vergangenen Jahr traf die Schuhkette Runners Point das Schließen. Im Mai verkündete der Mutterkonzern Foot Locker die Schließung aller 73 Runners-Point-Läden in Deutschland. Die Geschäfte der Marken Foot Locker und Sidestep bleiben unberührt. Etwa 700 Angestellte sind von dieser Schließungsmaßnahme betroffen. Foot Locker gab zwar keine spezifischen Gründe für diese Vorhaben an, doch das Unternehmen erwähnte eine vorausgegangene „Analyse unserer Geschäftsaktivitäten und des Wettbewerbsumfelds in Deutschland im Verlauf der letzten zwölf Monate.“ Auch Online gibt es das Unternehmen aktuell nicht mehr. Schade!
Wir kommen zu den letzten beiden Läden. Hast du eine Ahnung, um welche es geht?
#9 Tally Weijl
Auch das schweizerische Unternehmen Tally Weijl sah sich gezwungen, Sparmaßnahmen zu ergreifen und aufgrund der Corona-Pandemie viele seiner Geschäfte zu schließen. Die Sparpläne sahen vor, dass hunderte Filialen geschlossen und rund ein Drittel der Belegschaft entlassen werden musste. Im Jahr 2020 sicherte sich der schweizerische Bekleidungshändler Tally Weijl dann aber vorerst seine Finanzierung durch eine Kapitalerhöhung und neue Kredite. Dennoch sind drastische Einschnitte notwendig: Das in Basel ansässige Unternehmen teilte mit, dass rund ein Viertel der gegenwärtig über 800 Filialen geschlossen werden sollen. Auch sie wollen sich auf den Online Markt konzentrieren und nur die Filialen offen lassen, die sich für sie lohnen.
Nicht nur Modeketten sind von Schließungen betroffen.
#10 MediaMarktSaturn
Nicht nur Modeketten und Einrichtungshäuser, sondern auch der Elektronikgigant MediaMarktSaturn war von den Auswirkungen von Corona und dem Onlinehandel betroffen. Insgesamt musste das Unternehmen 3500 Arbeitsplätze abbauen und zahlreiche Filialen deutschlandweit schließen. Obwohl der Elektronikhändler die durch die Pandemie verursachten Verluste durch den Online-Handel eigenen Angaben zufolge weitgehend ausgleichen konnte, führte der rückläufige Kundenandrang in den Geschäften zur Schließung defizitärer Standorte in Europa und Deutschland. Darüber hinaus arbeitet das Unternehmen an neuen Konzepten: In Innenstädten könnten kleinere Märkte von MediaMarkt und Saturn entstehen, die mit einem selektierten Sortiment und digitaler Anbindung weniger Fläche beanspruchen, wie das Management erklärte.
Leider hat es noch ein weiteres Unternehmen getroffen ...
#11 Forever 21
Forever 21 war einst ein beliebter Anlaufpunkt für Modebegeisterte in Deutschland. Die amerikanische Fast-Fashion-Kette eröffnete ihre erste Filiale in Deutschland im Jahr 2013 und brachte frischen Wind in die Einkaufszentren. Mit einem breiten Angebot an trendiger und erschwinglicher Kleidung, sowohl für Frauen als auch für Männer, zog der Laden vor allem junge Kunden an. Die Filialen waren oft großflächig und boten eine Vielzahl von Stilrichtungen an, von lässig bis chic. Trotz ihrer Popularität in den ersten Jahren musste Forever 21 im Jahr 2019 Insolvenz anmelden und sich aus dem deutschen Markt zurückziehen. Die Filialen wurden nach und nach geschlossen, und viele Modefans mussten sich nach neuen Alternativen umsehen.
Auch ein anderer Modename verschwand aus den Einkaufsstraßen ...
#12 Esprit
Esprit war einst eine der bekanntesten Modemarken in Deutschland. Ursprünglich in San Francisco gegründet, fand die Marke in den 1980er Jahren ihren Weg nach Europa und erfreute sich bald großer Beliebtheit. Mit ihrem frischen, kalifornischen Stil und der Kombination aus lässiger und eleganter Mode gewann Esprit eine treue Kundschaft. Doch die Zeiten änderten sich, und die Marke kämpfte zunehmend mit der Konkurrenz und veränderten Modepräferenzen. Nach mehreren Umstrukturierungen und einem Rückgang der Verkaufszahlen entschied sich Esprit, viele seiner Filialen in Deutschland zu schließen. Nachdem die Modekette im Mai 2024 Insolvenz beantragt hatte, hat sich nun ein Käufer gefunden. Doch das Geschäft übernimmt der britische Investor nicht und alle deutschen Filialen des Konzerns werden geschlossen.
Wenn es um Wohnaccessoires ging, war ein anderes Geschäft ein beliebter Anlaufpunkt ...
#13 Depot
Depot war einst der Ort, an dem kreative Köpfe und Heimwerker ihre Inspiration fanden. Die Filialen boten eine riesige Auswahl an Wohnaccessoires, Möbeln und saisonalen Dekorationen. Ob für Weihnachten, Ostern oder einfach nur für den täglichen Gebrauch – Depot hatte für jeden Anlass das passende Accessoire. Die Kette wurde 1948 gegründet und erlebte in den 2000er Jahren einen Boom, als der DIY-Trend auflebte und Menschen begannen, ihre Wohnräume individuell zu gestalten. Doch der zunehmende Wettbewerb durch Online-Shops und die veränderten Einkaufstrends führten schließlich zur Schließung vieler Filialen in Deutschland. 2024 meldete Depot Insolvenz an.