Wie man sich vor Fake-News schützen kann
Wer im Internet oder auf Social Media unterwegs ist, der wird ständig mit ihnen konfrontiert: Fake-News. Aber wie kann man sich am besten davor schützen?
Vor allem über das Internet verbreiten sich News rasend schnell, doch da sind nicht nur seriöse Nachrichten dabei, sondern auch einiges an Fake-News. Manche Fakes bekommt man sogar direkt zugeschickt, per Telegram, WhatsApp, Instagram oder andere Anbieter. Wie kann man den Unterschied erkennen und sich somit selbst vor den Unwahrheiten schützen? Egal, ob Nachrichten, Text, Bild oder Video, alles kann inzwischen gefaked oder sogar Betrug sein. Wir helfen euch, damit ihr sicherer im Netz unterwegs seid.
Wo hast du die Nachricht, die dir komisch vorkommt erhalten?
#1 Wo habt ihr die Nachricht erhalten?
Abgesehen von öffentlich zugänglichen Artikeln und Co. im Internet, können einen Fake-News auch quasi privat vor allem auf das Handy erreichen. Das kann sogar auch Scam sein, also, der Versuch euch zu betrügen. Wenn du eine SMS oder eine E-Mail bekommst, lohnt es sich zuerst immer den Absender zu checken. Ist es eine seriöse E-Mail-Adresse oder kennst du den Absender? Grundsätzlich fragt dich niemals jemand einfach so ungefragt nach deinen Bankdaten oder einer Überweisung. Auch bei Links gilt es, Vorsicht und Skepsis walten zu lassen. Nicht einfach drauf klicken, sondern erstmal den Absender überprüfen und gegebenenfalls nachfragen. Du solltest einen Link nur öffnen, wenn du die Person sicher kennst, die dir das geschickt hat.
Hast du die Nachricht auf Social Media bekommen?
#2 Fake Social Media Profile erkennen
Du hast eine Nachricht auf Social Media bekommen, der du nicht ganz traust? Dann schau dir das Profil an. Ist es ein ganz neues Profil mit nur sehr wenigen Follower*innen? Wurden alle bisherigen Posts an einem Tag veröffentlicht? Wem folgt die Person selber? Und wer folgt dem Profil? Das alles sind gute Möglichkeiten, um die Echtheit eines Profils auf einen schnellen Blick zu überprüfen.
Und wie überprüft man die Absender von Artikeln?
#3 Absender checken
Zu überprüfen, von wem die Nachricht kommt, lohn sich nicht nur bei SMSen oder E-Mails. In Deutschland gibt es eine Impressumspflicht. Wenn du also einen Artikel liest, der dir nicht ganz seriös vorkommt, dann sieh dir nicht nur an, wer dir den Artikel geschickt hat, sondern wer ihn geschrieben und vor allem veröffentlicht hat. Wirf einen Blick auf das Impressum. Ist es seriös? Gibt es eine Adresse? Was findest du, wenn du den Namen oder die Adresse der Firma googelst? Du kannst auch den Namen des Verfassers googeln: Was hat die Person noch so veröffentlicht?
Da können auch die Überschriften helfen:
#4 Was sagt die Überschrift aus?
Nicht nur den Namen der Website und des Verfassers oder der Verfasserin kann man überprüfen, sondern auch den Titel des Artikels selbst. Gibt es den Artikel schon auf anderen seriösen Seiten und unterscheidet sich beispielsweise die URL dieser beiden Artikel nur durch einen Bindestrich? Dann ist es wahrscheinlich eine Kopie oder ein Fake. Eine weitere Frage, die du dir stellen kannst, ist, ob die Überschrift zum Inhalt passt. Ist die Überschrift überdramatisiert oder viel emotionaler? Wenn die Überschrift sehr reißerisch ist, sie aber gar nicht richtig zum Inhalt passt, soll sich die News vermutlich möglichst schnell verbreiten und zeugt nicht von großer Seriosität!
Worauf kannst du noch achten?
#5 Hinterfrag den Inhalt
Nicht nur der Absender, die URL oder die Überschrift sind ein guter Indikator für Fake, sondern natürlich auch der Inhalt selbst. Vergleiche im Internet, gerade bei tagesaktuellen Nachrichten, ob auch offizielle öffentliche Institutionen wie die Bundesregierung oder das Auswärtige Amt über die Nachricht berichten.
Es gibt mehrere Websites, die sich zur Aufgabe gemacht haben, Fake-News und Gerüchte zu überprüfen:
- HOAXmap überprüft die Gerüchtelage in Deutschland
- der ARD-Faktenfinder stellt Hintergrundwissen aus der Redaktion zur Verfügung
- der SWR Fakefinder ist ein Browserspiel, bei dem Spielende einen Nachrichtenfeed mit zehn News bekommen; ein Teil ist Fake ein anderer nur Satire. Wer kann sie richtig unterscheiden?
Woran erkenne ich nun aber gefakte Bilder?
#6 Sind Bilder echt?
Besonders aus Krisengebieten verbreiten sich schnell bewegende Bilder. Doch wie erkennt man, ob die Bilder wirklich echt sind? Das ist eine sehr schwere Frage und Organisationen beschäftigen sich teilweise ausschließlich mit dieser Aufgabe. Man selbst kann zum Beispiel über die Google Rückwärtssuche entweder das Bild bei Google als Datei hochladen und überprüfen, ob das Bild schon älter ist und wo es überall veröffentlicht wurde oder die Bild-URL bei Google eingeben und auch hier das Datum und die Medien überprüfen. Das Gleiche kann man nicht nur bei Google, sondern beispielsweise auch bei TinEye machen und sehen, wo das Bild überall veröffentlicht wurde und im besten Fall herausfinden, welches die Originalquelle ist.
Und wie erkennt man Videos?
#7 Wie erkenne ich, ob ein Video echt ist?
Besonders durch Künstliche Intelligenz (KI) wird es immer schwieriger zu erkennen, ob Bilder und Videos echt sind. Da hilft häufig nur skeptisch bleiben und ganz genau hinsehen. Aktuell können KIs zum Beispiel Blinzeln schwierig abbilden. Wenn du also ein Video siehst, auf dem die Person sehr unrhythmisch oder teilweise gar nicht blinzelt, kann das ein guter Indikator sein. Auch die Bildqualität, also beispielsweise, ob die Haut regelmäßig abgebildet wird, kann uns einiges verraten. Natürlich auch die Mimik der Personen im Video. Sieht diese echt aus oder irgendwie komisch? Videos, auf denen bekannte Menschen imitiert werden, entweder deren Gesichter oder deren Stimmen, nennt man Deepfakes. Die Bundesregierung arbeitet stetig an Möglichkeiten, solche Deepfakes zu entlarven.
Fassen wir nochmal zusammen:
Was lässt sich zusammengefasst sagen?
Egal, wo du eine Nachricht erhältst, solltest du erstmal kritisch und skeptisch sein. Überprüfe, wer dir die Nachricht geschickt hat oder wo du sie gefunden hast. Schau dir die URL und die Überschrift ganz genau an. Checke den Inhalt doppelt und vergleiche ihn mit seriösen und offiziellen Plattformen. Überprüfe, ob Bilder wirklich aktuell sind oder schon Jahre alt sind und nur für die Zwecke genutzt werden. Schau dir das verbreitete Video ganz genau an und achte auf Ungereimtheiten. Nutze offizielle Websites, um Fake-News und Gerüchte zu erkennen. Und das Wichtigste: Leite niemals einfach etwas weiter, ohne es kurz überprüft zu haben.
Wie geht man jetzt damit um?
Auch Kinder sind betroffen
Bei Fake-News denken viele von uns wahrscheinlich an Nachrichten und tagesaktuelle News, aber das ist nicht der einzige Punkt. Auf Social Media verbreiten sich schnell Unwahrheiten zu allen möglichen Themen, zu erlogenen Angeboten, zu Gerüchten über Promis, Lehrkräfte oder Mitschüler*innen. Vor allem über TikTok erreichen VIdeos, die gefaked sind, unsere ganz Kleinen. Das A und O ist, dass dein Kind sich traut, mit dir über die Videos zu sprechen, die es sieht. Schon Kinder haben häufig ein Gespür dafür, dass etwas nicht ganz richtig sein kann oder ihnen komisch vorkommt. Sie müssen mit den Fragen zu euch kommen. Als Elternteil oder Geschwister kann man auch mal sensibel das Thema ansprechen oder einfach gemeinsam ein paar Videos auf dem Handy eurer Kleinen gucken und ganz offen über alles sprechen.