Keimfallen im Haushalt: Diese Alltagsfehler machen es Bakterien leicht
Ob im Küchenschwamm oder am Handy: Keime und Bakterien sammeln sich an den verschiedensten Alltagsgegenständen – und machen euch im schlimmsten Fall krank!

Sei es in unserem eigenen Körper oder im Haushalt: Bakterien existieren fast überall. Dies ist nicht unbedingt ein Problem, denn die meisten Bakterien sind völlig harmlos. Jedoch nicht alle: Denn bekannterweise können Bakterien Krankheiten wie Magen-Darm-Infekte auslösen. Und oft unterschätzen wir, wie schnell sich Keime und Bakterien verbreiten können. Es gibt einige Keimfallen in unserem Haushalt, an denen sich Bakterien durch Alltagsfehler wie eine falsche oder mangelnde Reinigung besonders viele Bakterien tummeln. Auf den nachfolgenden Seiten zeigen wir dir, welche Orte dies sind und wie du dafür sorgen kannst, dass sich die Bakterien nicht so schnell verbreiten.
Los geht's:

#1 Putzlappen und Schwämme: Ein Paradies für Bakterien
Viele denken bei Bakterien zuerst an das Badezimmer und insbesondere die Toilette – dabei ist es die Küche, in der sich die meisten Bakterien tummeln! Einen großen Beitrag hierzu leisten zwei Alltagsgegenstände, die ironischer Weise dazu verwendet werden, unsere Küchen sauber halten: Putzlappen und Schwämme. An einem Putzlappen können sich bis zu 20.000 Bakterien tummeln! Und Schämme sind aufgrund ihrer Struktur fast noch schlimmer: Eine Studie der Hochschule Furtwangen, der Justus-Liebig-Universität Gießen und des Helmholtz Zentrums München fand heraus, dass bis zu 362 verschiedene Bakterienarten in einem Schwamm leben!
Wie kann man Bakterien in Putzlappen und Schwämme vorbeugen?

#2 Putzlappen und Schwämme: Bakterien Vorbeugen
Um Bakterien in Putzlappen und Schwämmen vorzubeugen und die Verbreitung von Keimen zu verringern, sind einige Dinge zu beachten: Da sich Bakterien besonders in Feuchten Umgebungen wohlfühlen, ist es wichtig Putzlappen und Schwämme nach der Nutzung kräftig auszuwringen und zum Trocken aufzuhängen. Hierbei solltest du es jedoch vermeiden, die Putzlappen über den Wasserhahn zu hängen, da Erreger und Keime so an die Öffnung des Wasserhahns kommen und dadurch beim Entnehmen von Wasser ins Glas gespült werden können. Stattdessen kannst du die Lappen beispielsweise durch spezielle Aufhänger an Küchenschränken anbringen.
Wann sollten Putzlappen und Schwämme entsorgt werden?

#3 Putzlappen und Schwämme: Reinigung
Grundsätzlich gilt: Putzlappen und Schwämme solltest du nicht länger als eine Woche verwenden. Sonst steigert sich die Wahrscheinlichkeit, dass du dir Keime und Bakterien einfängst, die beispielsweise zu Durchfall führen. Dies produziert jedoch viel Müll, was die meisten von uns verhindern wollen. Eine umweltschonendere und langfristig auch kostengünstigere Möglichkeit ist es, die Lappen und Schwämme einfach zu waschen. Wichtig ist es hierbei, dass der Waschgang mindestens 60° hat, um sicherzustellen, dass die Bakterien nicht überleben. Dasselbe gilt für Geschirrtücher: Auch sie solltest du maximal eine Woche lang verwenden und mit 60° waschen.
Es gibt noch weitere Bakterien-Hotspots in der Küche:

#4 Kühlschrank
Viele wissen es nicht, aber auch der Kühlschrank ist besonders anfällig für Keime. Nach einer Studie der Universität Arizona finden sich im Kühlschrank sogar deutlich mehr Bakterien als auf dem Rand einer Toilette! Da die meisten von uns dies unterschätzen, wird der Innenraum des Kühlschranks leider viel zu selten gereinigt, was die Vermehrung der Keime zusätzlich begünstigt. Da wir im Kühlschrank unsere Lebensmittel lagern, ist dies gleich doppelt problematisch. Um Magen-Darm-Erkrankungen durch Bakterien zu verhindern ist es deshalb wichtig, den Kühlschrankinnenraum mindestens einmal pro Monat zu reinigen. Außerdem sollte die Temperatur auf maximal 7° Celsius eingestellt sein, da sich die Mikroorganismen bei kälteren Temperaturen langsamer verbreiten.
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#5 Spülbecken
Der dritte und letzte Bakterien-Hotspot in der Küche ist das Spülbecken. Laut Expert*innen tummeln sich dort bis zu knapp 3.000 Bakterien pro Quadratzentimeter – besonders um den Abfluss herum. Denn die sich dort lagernden Essensreste und die feuchte Umgebung eignen sich perfekt für die Vermehrung der Keime. Deshalb sind zwei Alltagsfehler unter allen Umständen zu vermeiden: Zum einen solltest du auf keinen Fall mehr Lebensmittel essen, die in die Spüle gefallen sind. Zum anderen solltest du das Spülbecken einmal pro Woche intensiv mit Essigreiniger putzen und Lebensmittelreste immer so schnell wie möglich aus dem Abflusssieb entfernen.
Auch im Badezimmer tummeln sich Bakterien:

#6 Duschvorhang und Duschteppich
Bei Bakterien im Badezimmer denken die meisten zuerst an die Toilette. Dabei gibt es andere Orte im Bad, an denen sich viel mehr Bakterien sammeln – unter anderem beispielsweise der Duschvorhang und der Duschteppich! Schuld ist zum einen das ständig feuchte Klima, in dem sich Schimmel und Keime ganz wie zu Hause fühlen. Dazu kommt, dass viele den Alltagsfehler begehen, Duschvorhänge und -Teppiche nur selten zum Trocknen richtig auszubreiten und noch seltener zu waschen. Um Hauterkrankungen oder Pilze zu vermeiden wäre es ratsam, den Duschteppich mindestens einmal pro Monat und den Duschvorhang mindestens alle drei Monate zu waschen.
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#7 Wasserhahn und Waschbecken
Ähnlich wie in der Küche sind auch im Badezimmer das Waschbecken und der Wasserhahn ein wahres Paradies für Bakterien und andere Keime. Die mehr oder weniger durchgehend feuchte Umgebung, sowie Zahnpasta-Reste und Kalk, der sich durch Wasserrückstände bildet, sind ein idealer Nährboden für Keime und Bakterien. Mehr als 900 Bakterien können sich pro Quadratzentimeter am Badwasserhahn befinden! Deshalb ist es wichtig, den Wasserhahn und das Waschbecken so trocken wie möglich zu halten und am besten einmal am Tag abzureiben. Zahnpastaflecken sollten direkt nach dem Zähneputzen entfernt werden – auch wenn man manchmal keine Lust dazu hat.
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#8 Toilettensitz und Boden vor der Toilette
Zwar tummeln sich an anderen Orten des Hauses deutlich mehr Keime, doch nicht ganz umsonst haben Toiletten den Ruf ein Bakterien-Hotspot zu sein. Die Bakterien und Keime stammen hauptsächlich von unseren eignen Hinterlassenschaften. Ein großer Alltagsfehler den viele begehen ist es, den Toilettendeckel beim Spülen nicht zu schließen. Den die Spülung lässt winzige Tröpfchen entstehen, sogenannte Aerosole, die Keime in die Luft schleudern. Besonders bei hochansteckenden Krankheitserreger wie dem Norovirus kann dies gefährlich werden. Neben dem Schließen des Klodeckels sollte die Toilette außerdem mindestens einmal pro Woche gründlich gereinigt werden, um Bakterien und mögliche Viren zu entfernen. Auch der Fußboden vor dem Klo sollte regelmäßig gründlich gewischt werden, da sich auch dort Keime ansammeln.
Du hast Haustiere? Dann solltest du auch darauf achten:

#9 Handy
Handys wurden in den letzten Jahren immer mehr als Keimschleuder bekannt. Doch ist dies wirklich so? Fakt ist: Die meisten von haben unser Smartphone duzende Male am Tag in der Hand. Durchschnittlich tippen wir über 2.500 Mal pro Tag auf unser Smartphone und jedes Mal übertragen wir Keime, Bakterien und andere Erreger auf die Oberfläche. Trotzdem geben viele Experten Entwarnung, denn der Touchscreen bietet keine guten Lebensbedingungen für Mikroorganismen – er ist sehr glatt, trocken und relativ nährstoffarm. Aufpassen sollte man jedoch beispielsweise bei abklingenden Erkrankungen: Um sich nicht nochmal anzustecken, macht es Sinn das Display regelmäßig mit antibakteriellen Reinigungstüchern abzuwischen.
Auf der nächsten Seite findest nochmal eine Übersicht, mit den größten Bakterien-Hotspots im Haushalt.

#10 Die größten Bakterien-Hotspots im Haushalt
Wie du siehst führen Putzlappen mit großem Abstand die Liste der Bakterien-Hotspots an. Doch auch an den anderen Orten und Gegenständen solltest du besonders für Hygiene sorgen. Falls du Haustiere hast, ist es beispielsweise wichtig, den Futternapf deines tierischen Begleiters zu säubern, um euch beide vor Krankheiten zu schützen. Auch den Mülleimer solltest du regelmäßig entleeren und säubern, da sich logischerweise auch hier viele Keime und Bakterien tummeln.
Nun weißt, du welche Alltagsfehler du im Haushalt vermeiden solltest, um die Vermehrung von Keimen und Bakterien möglichst einzuschränken.