Mitarbeiter packen aus: Das passiert hinter den Kulissen ihres Jobs
Nicht nur beim Film oder Theater gibt es ihn: Den Backstage-Bereich. Hinter den Kulissen vieler Jobs passiert einiges, was nur Mitarbeiter wissen.
„Wir alle spielen Theater“, so lautet ein Buchtitel von Erving Goffman. Das bedeutet mehr oder weniger: Wir spielen uns alle im Alltag gegenseitig etwas vor und wollen manchmal auch gar nicht so genau wissen, wie die Wahrheit eigentlich aussieht, weil die Show besser ist als die Realität. Vor allem in unserem Berufsleben versuchen wir mit diesem Alltagstheater, eine Wunschrealität zu verkaufen. Dabei geht es hinter den Kulissen vieler Jobs gar nicht so traumhaft zu. Nun verraten Mitarbeiter die gruseligsten, ekligsten und witzigsten Geheimnisse, die sich im Backstage ihrer Jobs abspielen.
Fange wir mit einer Geschichte an, die dir die Lust auf Wurst verderben wird ...
#1 Currywurst aus der Hölle
„In einem Fußballstadion in Hamburg wird abgelaufenes Essen an die Leute verkauft. Sowohl an die Normalos und VIPs. Zum Beispiel längst abgelaufene Wurst, wo die Packung schon kurz vorm Platzen ist, so doll ist die aufgebläht. Die Wurst wird dann angebraten, zerkleinert und eingefroren und am Spieltag in Currysoße erhitzt und verkauft. Die Getränke sind hin und wieder auch über dem Mindesthaltbarkeitsdatum. Das finde ich jedoch nur halb so schlimm, da es Cola etc. ist.“
[ScherryCoke via Reddit]
Da wird einem ja beim Lesen übel! Ob das in anderen Stadien auch so ist?
Auch die nächste Geschichte erzählt von Lebensmitteln, die man lieber meiden sollte ....
#2 Kino: Welches Popcorn und welches Getränk sollten wir meiden?
Im Podcast „Drinnies“ liest Guilia Becker eine Nachricht von einer Hörerin vor, die in einem großen Kino arbeitet. Diese verrät, dass die meisten Kinos kein frisches Popcorn selbst machen, sondern es in großen Tüten einmal in der Woche geliefert bekommen, die dann in Maschinen umgefüllt werden. Dementsprechend ist das süße Popcorn teilweise eine Woche alt. Vom salzigen Popcorn im Kino sollte man laut dieser Hörerin die Finger lassen, da es viel seltener gekauft wird und daher oft ziemlich alt und pappig sein kann.
Auch von einem Getränk sollte man die Finger lassen: Apfelschorle. Die Getränke kommen aus einem Schlauch, aus dem sie in die Abfüllanlage gepumpt werden. Da Apfelschorle selten bestellt wird, kann es sein, dass man deutlich abgestandene Schorle aus dem Schlauch bekommt.
Hast du dich auch schon mal gefragt, was im Supermarkt so abgeht?
#3 Im Supermarkt: Alles nur geklaut
„Meine halbe Familie hat in Supermärkten gearbeitet (ich zur Schulzeit auch als Aushilfe). Über die Jahre gab es einige Fälle, in denen Mitarbeiter und sogar Filial- und Regionalleiter amtliche Mengen haben mitgehen lassen. Da wurden ganze Monatseinkäufe als „abgelaufene“ Waren im System abgeschrieben und landeten statt in der Mülltonne im eigenen Kofferraum.
Krass fand ich mal einen Regionalleiter, der 20 kg Rinderfilet angeblich zu einer anderen Filiale gebracht hat, die dort aber nie ankamen. Als er sie am nächsten Morgen abschreiben wollte, ging das nicht mehr, da der Filialleiter das Fleisch schon im System auf die andere Filiale gebucht hatte, der dortige Metzger die Buchung aber ablehnte, da faktisch nichts ankam. Noch am selben Tag wurden die Mitarbeiter inkl. mir befragt und es kam heraus, dass er wöchentlich über Monate so ‚einkaufte‘.“
[Boing78 via Reddit]
Aber auch anderen Branchen haben ihre Schattenseiten ...
#4 Kfz: Wie teuer ist das Material wirklich?
„ [...] Materialmargen im Handwerk. Oft werden selbst gekaufte Teile abgelehnt, mit der Begründung von Garantie o. Ä. Tatsächlich geht es echt nur um Marge, 200 bis 300 Prozent Marge sind im Kfz-Bereich z.B. vollkommen normal. Wenn die Bremse euch 600€ kostet, kostet sie uns so etwa 150€. Die Garantie unserer Händler ist absolut unterirdisch und die der privaten Anbieter meistens deutlich besser.“
[do_not_the_cat via Reddit]
Nun kommen wir zu einem recht offenen Geheimnis, dass nur mal wieder betont wird ...
#5 Gastronomie: Nicht gegessen, weggeschmissen
„Ist vielleicht kein Geheimnis. Ich habe als Student in der Gastronomie gearbeitet und war immer geschockt, wie viele Lebensmittel weggeworfen werden. Das Schlimmste war einmal auf einer Messe. Süßes Gebäck, Hähnchenkeulen, Currywurst usw., sogar abgepackter Kuchen, der noch mehrere Monate haltbar war, wurden weggeschmissen. Wir hatten mehrere Biotonnen voll. Von dem Essen durften wir (die Mitarbeiter) aber nichts essen. Wir haben extra Nudeln mit Tomatensauce bekommen.“
[fransta via Reddit]
Nun geht es in den IT-Bereich ...
#6 Computer: Was kann der IT-ler wirklich?
„IT-Beratung: Unsere Kompetenz besteht zu einem nicht kleinen Teil aus drei Teilen. Wir können eine Suchmaschine bedienen, wir können lesen und verstehen. Und die nahezu wichtigste Kompetenz: Wir können gut reden. Also wirklich, ich kenne nur wenige Kollegen, die ich als Kunde für die Arbeit, die sie wirklich leisten, so gut bezahlen würde. Klar bringt man mal einen Denkanstoß rein oder sieht Fehler, aber oftmals ist es einfach nur Reden.“
[deletet_user via Reddit]
Der nächste Job ist so wichtig, doch leider leidet er unter Zeitdruck ...
#7 Logopädie auf der Schwelle
„Logopädin. Viele (wahrscheinlich die meisten) sind nach der Ausbildung, wo Therapieplanung rauf und runter gemacht wird, sogenannte „Schwellenlogopäden“ (wie es meine Chefin mal betitelt hat), das bedeutet, die Therapie wird auf der Türschwelle zwischen Büro und Therapieraum geplant. Heißt, wir haben das Wissen, worum es geht und an welchem Punkt die Therapie ist, haben nach jeder Stunde einmal kurz notiert, was wir gemacht und wie es lief, und gucken uns dann fünf Minuten vor der Therapie um und überlegen, welches Spiel wir dafür nehmen können und welche Anforderungsstufe. Liegt zum Großteil daran, dass viel mehr Zeit für Planung gar nicht da ist.“
[mycrazyblackcat via Reddit]
Und noch weitere Jobs im Gesundheitssektor melden sich zu Wort ...
#8 Krankenpflege oder Krankenmobbing?
„Krankenpfleger: Patienten werden regelmäßig beim Pausenkaffee übel beleidigt, wenn sie nervig sind. Jeder bedient sich aus dem Medikamentenschrank, als ob es Smarties umsonst gibt. Es wird oft weder klinisch noch hygienisch korrekt gearbeitet, in puncto steriles Arbeiten und korrekter Desinfektion. Auf den Gerontostationen und der Geriatrie werden Patienten unregelmäßig misshandelt.“
[Relevant_Addendum_57 via Reddit]
Kommen wir zu einer weiteren Branche: Veranstaltungen ...
#9 Veranstaltungen, für alle offen
„Veranstaltungen jeglicher Art sind extrem schlecht bewacht. Egal ob Konzerte, Kongresse, Messen, Politikveranstaltungen: Überall gibt es eine Backdoor, die nicht bewacht ist, oder man braucht einfach nur Selbstvertrauen und etwas, das nach Arbeit aussieht, in der Hand, und man kann easy in fast jeden Sicherheitsbereich spazieren. Wenn jemand fragt, wo man hin will: „Ins Büro, Backstage, Maschinenraum, Keller…“ lasst euch etwas einfallen. Es geht nur darum, sicher zu wirken und eine Antwort zu haben. Selten wird euch jemand aufhalten. Nie werdet ihr wirklich ernsthafte Probleme bekommen, wenn ihr mit der Nummer doch nicht durchkommt. Man muss dann halt einfach wieder gehen oder bekommt Hausverbot – so what?"
[Nutzer13121 via Reddit]